Lebendige Statistik
Kurzbeschreibung
🕑 Vorbereitungszeit: 5 min
🕑 Durchführungszeit: 10 min
Mit dieser Methode können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Teilnehmenden schnell und für alle sichtbar herausgearbeitet werden:
Anhand vorgegebener Fragen positionieren sich die Teilnehmenden auf einer imaginären Dimension im Raum. Beispielsweise kann eine Linie, entlang der sich die Teilnehmenden aufstellen, die Berufserfahrung in Jahren oder die Erfahrung mit dem Lernthema darstellen.
Ablauf und Details
Idee und Ziel:
Die "Lebendige Statistik" ist eine Methode, die darauf abzielt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Teilnehmer schnell und visuell darzustellen.
In der Anfangsphase eines Trainings, Workshops oder Team-Building-Maßnahmen wird sie häufig eingesetzt, um die Gruppe kennenzulernen.
Durch die Methode können Unterschiede in (Vor)Erfahrung, Meinungen oder Fähigkeiten sichtbar gemacht werden.
Später kann die Methode gezielt zur Gruppenbildung genutzt werden, etwa um die Zusammensetzung einer Gruppe anhand bestimmter, vorab festgelegter Dimensionen darzustellen. Dies fördert das Verständnis für die Diversität und die individuellen Stärken der Gruppenmitglieder. Zudem hilft es, mögliche Spannungsfelder oder Synergien innerhalb des Teams herauszuarbeiten.
Durchführung:
Durchführungsdauer: ca. 10 min
- Einführung und Erklärung: Der/Die Trainer: in erklärt den Teilnehmenden die Dimension, entlang derer sie sich positionieren sollen. Diese Dimension könnte z.B. die Berufserfahrung, die inhaltlichen Interessen oder die Zeit, zu der die Teilnehmenden heute aufgestanden sind, sein.
- Aufstellen im Raum: Auf einer imaginären Linie im Raum, die für die gewählte Dimension steht (z.B. „keine Erfahrung“ auf der einen Seite, „viel Erfahrung“ auf der anderen), positionieren sich die Teilnehmenden entsprechend ihrer Selbsteinschätzung. Der Raum wird somit zur lebendigen Visualisierung der Verteilung in der Gruppe.
- Beobachten und Auswerten: Nachdem sich alle positioniert haben, nimmt sich der/die Trainer: in Zeit, um die Verteilung der Teilnehmenden zu reflektieren. Hier können interessante Beobachtungen über die Gruppe gemacht werden, wie etwa die Verteilung der Erfahrungslevel oder der Meinungen. Optional können Teilnehmer dazu angeregt werden, über ihre Positionierung zu sprechen und diese zu erläutern.
- Diskussion (optional): Eine moderierte Diskussion kann folgen, in der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Teilnehmenden thematisiert werden. Dies kann zu einem besseren Verständnis innerhalb der Gruppe führen und den weiteren Verlauf des Trainings beeinflussen, da es den/der Trainer: in auf die spezifischen Bedürfnisse der Gruppe aufmerksam macht.
Hinweis: Bei der Gestaltung von Dimensionen ist es wichtig darauf zu achten, dass diese barrierefrei und respektvoll festgelegt sind. Es sollte sichergestellt werden, dass keine Person unfreiwillig persönliche Informationen preisgeben muss, insbesondere bei sensiblen Themen wie Alter, Konsumgewohnheiten, familiären Umständen oder moralischen Überzeugungen.
Variationen:
Alternativ kann die Lebendige Statistik auch am Ende eines Trainings eingesetzt werden, um ein Feedback zur Schulung zu erhalten oder einen Überblick über Themen zu erhalten, die in der nächsten Schulung vertieft werden sollten.
Eine digitale Aufbereitung dieser Methode ist ebenfalls möglich. Dabei können die Dimensionen z.B. auf einem digitalen Whiteboard/Kollaborationstool in Form von Linien oder Quadranten dargestellt werden, in denen die Teilnehmenden einen Punkt setzen und ihre Einstellung markieren.
Vorbereitung:
Vorbereitungszeit: ca. 5 min
- Fragestellung wählen: Der/Die Trainer: in muss im Vorfeld die Dimensionen festlegen, anhand derer die Teilnehmenden sich positionieren sollen. Diese Dimensionen sollten für das Thema des Trainings oder Workshops relevant sein. Beispiele könnten sein: „Berufserfahrung“, „Wissen zum Thema X“ oder „Zustimmung zu einer bestimmten Aussage“.
- Raumgestaltung: Es ist wichtig, ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen, damit die Teilnehmenden sich problemlos entlang der imaginären Linie positionieren können. Der/Die Trainer: in kann auch physische Marker (z.B. Schilder oder Klebeband) anbringen, um die Extrempunkte der Dimension klarer zu kennzeichnen.
- Zeitplanung: Je nach Anzahl der Fragen und der Diskussion im Anschluss sollte genügend Zeit für das Aufstellen, Beobachten und Reflektieren eingeplant werden. Eine Frage dauert in der Regel wenige Minuten, aber vertiefende Diskussionen können mehr Zeit beanspruchen.