Den Paradigmenwechsel im Corporate Learning aktiv gestalten

Vorbei die Zeiten, als Maßnahmen für Weiterbildungen und Personalentwicklung standardmäßig in physischen Räumen stattfanden. Corporate Learning erlebt eine Revolution! Wohin geht die Reise? Wir werfen einen Blick auf die Lerntrends von morgen und nehmen dabei unter anderem die Ergebnisse des diesjährigen Fosway 9-Grid™ for Digital Learning in den Blick.
18. Mai 2021
5 min

2020 geht auch mit Blick auf das Corporate Learning in die Geschichte ein – als ein Jahr tiefgreifender Umwälzungen und Veränderungen. Die Anbieter von Lernangeboten sahen sich gezwungen, fast über Nacht in die virtuelle Welt zu wechseln. Mitarbeiter fanden sich unversehens in Online-Umgebungen wieder. Und die Führungskräfte standen vor der akuten Aufgabe, ihre Teams auch im Homeoffice effektiv weiterzubilden.

Die globale Pandemie hat einen Trend beschleunigt, der sich bereits abgezeichnet hatte: Seit Jahren experimentieren Unternehmen mit multimedialen und virtuellen Ansätzen, um ihren Mitarbeitern eine flexiblere und hochgradig personalisierte Lernerfahrung zu bieten. Mehr als 82 Prozent der Unternehmen haben im letzten Jahr ihre dahingehenden Investitionen hochgeschraubt. Und tatsächlich ergab eine Untersuchung von IBM: In Online-Umgebungen mit multimedialen Inhalten nehmen Lernende fünfmal mehr Wissen auf als in traditionellen Präsenzkursen. Digitales Lernen ist heute ohne Wenn und Aber der beste Weg, Mitarbeiter für neue Aufgaben zu qualifizieren.

Strategische Wende im Corporate Learning

COVID-19 hat das Thema Weiterbildungen und Personalentwicklung in die Vorstandsetage katapultiert. Traditionelle Annahmen darüber, wie Weiterbildung auszusehen habe, standen plötzlich infrage. Erstmals wurde digitales Lernen als geschäftskritischer Bereich betrachtet, da die Entscheider dessen fundamentale Rolle für die Widerstandsfähigkeit ihrer Unternehmen erkannten. Schließlich müssen Unternehmen agil aufgestellt sein, um sich möglichst schnell an die immer instabilere, turbulentere und sich rasant fortentwickelnde Geschäftswelt anpassen zu können. Unser Zeitalter ist geprägt von Automatisierung, Robotik, Künstlicher Intelligenz (KI) und Fachkräftemangel. Unter diesen Vorzeichen bleiben nur jene Unternehmen erfolgreich, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, kontinuierliches Lernen und vielseitig einsetzbare Belegschaften zu fördern.

Und so hat das E-Learning in all seinen Facetten und auf nahezu jeder Ebene neues Gewicht erhalten. Neben der neu entdeckten strategischen Bedeutung für die schiere Zukunftssicherung entwickelt es sich immer mehr zu einem Kernbestandteil der täglichen Geschäftsaktivitäten. Die Verbindung zwischen digitalem Lernen und Business Continuity war noch nie so augenfällig wie heute, denn Mitarbeiter benötigen eben digitale Fähigkeiten, um den Geschäftsbetrieb auch in Zeiten von Remote-Arbeit aufrechtzuerhalten.

Lernexperiment im großen Maßstab

Für die Verantwortlichen ist im vergangenen Jahr keineswegs alles glattgelaufen. Die Umstellung auf Remote-Arbeit in aller Welt war im Grunde ein großes soziotechnologisches Experiment: Die Unternehmen standen vor der beispiellosen Aufgabe, ihre Schulungen in rasendem Tempo zu digitalisieren. In einigen Fällen wurden die Schwächen und Grenzen bestimmter E-Learning-Technologien gnadenlos aufgedeckt. Manche Ansätze erwiesen sich als unausgereift. Andere setzten zu viel Vertrauen in ein einziges und auf Dauer eintöniges Format. Das führte zur „digitalen Ermüdung“, also zu abnehmenden Lernerfolgen durch kognitive Übersättigung.

Diese harten Lektionen resultierten in einer steilen Lernkurve: Mittlerweile haben die Unternehmen stabile Best Practices entwickelt. Eine wachsende Zahl von Entscheidern ist sich darüber im Klaren, dass es Ansätze braucht, die synchrone und asynchrone Lernformate miteinander verbinden. Sie haben sich vom reinen E-Learning im Selbststudium gelöst und Ansätze für das gemeinsame Lernen in Collaboration-Umgebungen geschaffen. Nicht zuletzt, um das Engagement der Mitarbeiter zu steigern.

Das Lernexperiment hat überdies bestätigt, was viele schon lange ahnen: Mikrolektionen, die Inhalte in kleinen, zusammenhängenden und spannend aufbereiteten Häppchen bündeln, sind nachweislich effektiver als das herkömmliche Bulimie-Lernen. Und: Personalisierte Inhalte, die unmittelbar in die Arbeitsabläufe eingebettet sind und sich auf die gerade aktuelle Aufgabe beziehen, prägen sich viel besser ein als der theoriegraue, lehrergeleitete Unterricht vergangener Tage.

Die individuelle Lernerfahrung zählt

Unternehmen erwarten heute deutlich anspruchsvollere Lernlösungen als vor der Krise. Das zeigt: Sie haben den Zusammenhang zwischen Weiterbildung, Personalentwicklung, Mitarbeiterengagement und Unternehmensleistung erkannt. Zugleich sind auch die Erwartungen der Endanwender exponentiell gestiegen. Lernende erwarten heute, dass das Lernangebot sich ihrem Leben anpasst und sie es rund um die Uhr und von jedem Ort aus nutzen können. Sie wünschen sich außerdem differenzierte Lernmöglichkeiten, orientiert an ihren individuellen Lernstilen und Formatvorlieben.

Mit Blick auf die aktuelle Dynamik sehen wir bei tts mehr denn je die Notwendigkeit, Wissensmanagement und Lernangebote in Einklang zu bringen. Das nämlich ermöglicht Ansätze, die das soziale Lernen, nutzergenerierte Inhalte und kuratierten Content bündeln und so Wissen effektiver in die Praxis bringen. Ferner sollten die Unternehmen vom klassisch-belehrenden Ansatz zu Formen übergehen, bei denen das Erlebnis des einzelnen Menschen im Mittelpunkt steht. Möglich machen das neuartige Formate wie Peer-to-Peer- und Just-in-Time-Learning-Journeys, die auf KI, Chatbots, Augmented Reality und Gamification basieren.

Eingebettetes Lernen

Darüber hinaus gilt es heute, Lerninhalte mit realen Geschäftsdaten beispielsweise aus Vertrieb und HR zu verknüpfen und Lösungen für User Adoption zu liefern, die sich in nahezu jede Systemumgebung einbetten lassen. Das gewährleistet kuratierte, kontextbezogene und personalisierte Inhalte, die das Leistungspotenzial der Mitarbeiter und somit signifikante Effizienzgewinne freisetzen.

Der Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens resultiert aus der spezifischen Mischung von Systemen und Prozessen. Wenn es sein individuelles Wissen, das ja seine Einzigartigkeit ausmacht, ausschöpft, kann es noch bessere Leistungen erzielen.

Umso mehr freuen wir uns über unsere Auszeichnung zum Core Leader im Fosway 9-Grid™ for Digital Learning 2021. Bei diesem Ranking handelt es sich um eine in dieser Form einzigartige und objektive Analyse des europäischen HR- und Lerntechnologiemarktes, die es Unternehmen und Fachleuten ermöglicht, fundiert über ihren Lösungsbedarf zu entscheiden.

Die Ernennung zum Core Leader begreifen wir nicht zuletzt als eine Anerkennung dafür, dass unsere tts performance suite das gesamte Lernkontinuum, also die sogenannten fünf Momente des Lernens, abdeckt und sich nahtlos mit den Landschaften und Tools jedes Unternehmens verzahnen lässt. Die Studie von Fosway unterstreicht zu Recht, dass digitales Lernen im Unternehmensumfeld nur als ganzheitliche Kombination von Konzepten und Technologien funktioniert. Und genau dieses Ziel haben auch wir vor Augen, wenn wir die Revolution der Lernerfahrung vorantreiben.

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