Recruiting im Wandel: Die Candidate Experience rückt in den Fokus

Individuelle Betreuung, Employer Branding sowie passgenaue Stellenanforderungen? Heutzutage ein Must-Have im Recruiting. Wir zeigen Ihnen, aus welchem Grund Unternehmen aktiv auf ihre potenziellen Kandidaten zugehen müssen, warum die Candidate Experience bereits vor dem eigentlichen Auswahlprozess beginnt und wie intelligente Personalmanagement-Lösungen sie bei dieser Herausforderung nachhaltig unterstützen.
Zusammenfassung

Individuelle Betreuung, Employer Branding sowie passgenaue Stellenanforderungen sind im Recruiting längst nicht mehr Kür, sondern Pflicht. Der Wandel vom Arbeitgeber- hin zum Arbeitnehmermarkt erfordert es, neue Wege zu beschreiten: Unternehmen müssen aktiv genau dorthin, wo sich ihre potenziellen Kandidaten tagtäglich aufhalten – zum Beispiel in die sozialen Medien. Dabei gilt es, die Mitarbeiterbedürfnisse von Anfang an in den Mittelpunkt aller HR-Maßnahmen zu stellen. Schließlich beginnt die Candidate Experience schon weit vor dem eigentlichen Auswahlprozess. In der Interaktion mit ihrem künftigen Arbeitgeber fordern Bewerber dabei vor allem ein Höchstmaß an Authentizität, ebenso wie kurze Reaktionszeiten, schnelle Prozesse und individuelle Kommunikation auf Augenhöhe.  Intelligente Personalmanagement-Lösungen können die HR-Verantwortlichen bei dieser Herausforderung nachhaltig unterstützen.

23. April 2021
4 min

Zufriedene Mitarbeitende sind engagierter und leistungsfähiger. Sie arbeiten effizienter und zielorientierter. Doch in der Praxis und im Berufsalltag ist dieses Engagement deutlich abnehmend. Um einer solchen Entwicklung bereits im Recruitingprozess entgegenzuwirken, müssen Aufgabengebiete neu definiert, Rollen optimal ausgefüllt und Stellen bedürfnisorientiert besetzt werden. Ziel ist es, aus Mitarbeitern echte Mitstreiter zu machen. Damit das gelingt, kommt es nicht – wie in der Vergangenheit häufig angenommen – ausschließlich auf die Karriereperspektiven oder das Gehalt an. Stattdessen sind es Aspekte wie Wertschätzung, Selbstverwirklichung und eine sinnstiftende Tätigkeit, die zu den wirkungsvollsten Motivatoren zählen.Genau diese Kriterien gilt es daher im Employer Branding zu verankern und in der Candidate Experience erlebbar zu machen.

Digitale Tools setzen wertvolle Ressourcen frei

Doch noch viel zu oft binden administrative Tätigkeiten wertvolle HR-Ressourcen – und verhindern, dass sich Recruiter persönlich und individuell um ihre Bewerber kümmern und genau diese Aspekte herausarbeiten können. Eine Möglichkeit, Kapazitäten dafür freizusetzen, stellen intelligente HR-Suiten dar: Mithilfe automatisierter Workflows und smarter Assistenten lassen sich insbesondere Routineprozesse zumindest teilstandardisieren. Das führt einerseits zu einer Beschleunigung der einzelnen Abläufe entlang des gesamten Recruiting-Prozesses, andererseits werden die HR-Mitarbeiter entlastet: Sie erhalten wieder mehr Freiraum für die persönliche Interaktion mit den Bewerbern. Und genau das ist notwendig, damit aus der Candidate Journey eine echte und nachhaltige Candiate Experience wird: Die Kandidaten bekommen die Gelegenheit, eine Beziehung zum Unternehmen aufzubauen, sich mit dessen Werten auseinanderzusetzen und den Unternehmens-Spirit hautnah zu erleben. Daraus entstehen echte und nachhaltige Experiences, die zur Identifikation und zur Bindung beitragen. Genau dafür arbeiten Recruiter tagtäglich: um positive Erlebnisse zu kreieren. Doch diese Aufgabe ist zeitintensiv! Die Ressourcen, die die HR-Experten dafür benötigen, lassen sich durch den Einsatz intelligenter HR-Systeme freisetzen.

Die Rolle von Career Sites

Die Identifikation mit dem Unternehmen beginnt dabei bereits weit vor der ersten Kontaktaufnahme: So bewerten Kandidaten einen Arbeitgeber als deutlich attraktiver, wenn er die Bedeutung und Sinnhaftigkeit eines Jobs schon in der Stellenanzeige thematisiert. Auch eine transparente und glaubwürdige Vermittlung der Unternehmenskultur zählt zu den entscheidenden Aspekten. Hier kommt beispielsweise firmeneigenen Karriereseiten eine herausragende Bedeutung zu: Sie müssen

  • einen guten Überblick zu den offenen Stellen bieten,
  • einen authentischen Einblick in die gelebten Unternehmensprozesse geben,
  • unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten für erste Nachfragen offerieren und
  • einen klaren „Call to Action“ integrieren – also eine motivierende Aufforderung, mit dem Unternehmen ins Gespräch zu treten sowie die Bewerbungsunterlagen schnell und unkompliziert per One-Click-Verfahren zu übermitteln.

Im Anschluss daran können Unternehmen mit kurzen Antwortzeiten, einem transparenten Auswahlprozess und einer mitarbeiterfokussierten Ansprache punkten.

Absagen als Teil der Candidate Experience

Besonders wichtig ist aber auch der Umgang mit einer Absage. Zum einen gehen negative Erfahrungen schnell viral und können sich nachhaltig auf das Arbeitgeberimage auswirken. Zum anderen hat sich die Zahl derjenigen Kandidaten, die auch nach einer Absage bzw. dem Ausscheiden aus der Organisation weiterhin eine gute Beziehung zum Unternehmen pflegen wollen, in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Doch nur wenn die Gründe für eine Ablehnung genau benannt werden können, sind die Entscheidungsprozesse für den Bewerber nachvollziehbar. Auch hier leisten Personalmanagement-Lösungen wertvolle Unterstützung: Integrierte HR-Analytics-Funktionen verhelfen den verantwortlichen Recruitern jederzeit zu aussagefähigen Mitteilungen. Zudem bieten sie die Grundlage für die Erstellung von unternehmensweiten Talentpools, die angesichts des Fachkräftemangels für das Matching künftiger Stellenbesetzungen eine immer größere Rolle spielen werden.

Digitale HR-Lösungen sind „überlebenswichtig“

Digitale HR-Systeme beschleunigen die Bewerbervorauswahl, vereinfachen den Recruitingprozess und verbessern das Matching. Zudem setzen sie wertvolle Ressourcen frei und geben den HR-Experten so die Möglichkeit, künftige Mitarbeiter vom ersten Touchpoint bis zum Onboarding und darüber hinaus entlang der gesamten Candidate Experience persönlich und maßgeschneidert zu betreuen. Acht von zehn der Top-1000-Unternehmen halten die Digitalisierung von HR deshalb sogar für „überlebenswichtig“. Denn nur so wird es möglich, dass sich Recruiter (wieder) auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und einzigartige Experiences schaffen – für potenzielle Kandidaten, aktuelle Bewerber und künftige Mitarbeiter.

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