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Zukunft des Lernens: Digital Adoption nach Covid-19

In der Pandemie haben die Unternehmen ihre Prozesse und Geschäftsmodelle rasant digitalisiert. Das stellt die Mitarbeitenden vor enorme Herausforderungen: Sie müssen neue Abläufe verinnerlichen sowie neue oder ungewohnte Anwendungen zuverlässig bedienen. Wie die digitale Transformation dennoch gelingt und warum es ohne eine unternehmensweite Digital-Adoption-Lösung nicht mehr geht.
24. November 2022
6 min
Britt Bürgy, Product Management bei tts - knowledge matters Britt Bürgy

Überall arbeiten die HR-Verantwortlichen unter Hochdruck an Konzepten für die neue Arbeitswelt. Es geht um neue Devices, virtuelle Meetings, Datenschutz und ergonomische Büromöbel für die Homeoffice-Ausstattung. Selten thematisiert wird jedoch der eigentliche Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierung, nämlich das Lern- und Wissensmanagement unter Pandemiebedingungen. Wie gelingt ein Onboarding, ohne jemandem über die Schulter schauen zu können, ohne Schulung in einem realen Seminarraum? Wie lernen die Mitarbeitenden den Umgang mit neuen Anwendungen, die in immer schnellerer Taktung eingeführt werden? Oder neue Abläufe, wenn sich das Geschäftsmodell ändert? Wie können sie bei ständig wechselnden Regularien etwa zum Datenschutz am Ball bleiben? Es gibt nur eine sinnvolle Antwort: Unternehmen brauchen eine digitale Lösung, die die drei Elemente Corporate Learning, Technology Guidance und Business Guidance vereint. 

Corporate Learning: Jetzt kommt die Strategiewende

Anfang 2020 sahen sich die Verantwortlichen von Schulungen und Weiterbildungen gezwungen, ihre Angebote in die virtuelle Welt zu bringen. Die Mitarbeitenden fanden sich unversehens in reinen Online-Umgebungen wieder. Alle Vorstellungen darüber, wie Corporate Learning auszusehen habe, waren plötzlich infrage gestellt. 

Schon in den ersten Wochen der Pandemie wurden die Schwächen und Grenzen von unausgereiften E-Learning-Konzepten jedoch gnadenlos aufgedeckt. Manche Ansätze zeigten technische Mängel, andere setzten auf monotone Formate, was bei den Teilnehmenden „digitale Ermüdung“ verursachte und sich in abnehmendem Lernerfolg äußerte. Inzwischen verfügen die meisten Unternehmen aber über stabile Best Practices. Sie haben sich vom reinen Selbststudium per E-Learning verabschiedet und Ansätze für das Lernen in kollaborativen Umgebungen geschaffen, um das Engagement der Mitarbeitenden zu steigern. Außerdem hat sich bestätigt, was viele längst ahnten: Mikrolektionen sind nachweislich effektiver als das herkömmliche „Bulimie-Lernen“. Und: Personalisierte Inhalte, die unmittelbar in die Arbeitsabläufe eingebettet sind und sich auf eine konkrete Aufgabe beziehen, prägen sich viel besser ein als der theoriegraue Lernstoff vergangener Tage. 

Neu sind diese Ansätze nicht. Die Pandemie hat nur den langjährigen Trend zu einer hochflexiblen und personalisierten Lernerfahrung beschleunigt. Dass es sich am Rechner ohnehin besser lernt als in einem Seminarraum, ergab eine Untersuchung von IBM. Demnach nehmen die Lernenden in einer Online-Umgebung mit multimedialen Inhalten fünfmal mehr Wissen auf als in einem Präsenzkurs. 

Technology Guidance: Anwendungshilfe per Klick

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Covid-19 hat die Unternehmen gezwungen, digitale Tools und Prozesse viel schneller zu implementieren als geplant. Eine Studie von McKinsey zeigt: Viele Produkte und Dienstleistungen wurden innerhalb weniger Wochen digitalisiert statt, wie geplant, nach Monaten oder Jahren. Der Digitalisierungsgrad der Interaktion mit den Kund:innen zum Beispiel wurde innerhalb kürzester Zeit um drei Jahre in die Zukunft katapultiert. Ein Gutes hat die Pandemie also, mag man denken. Doch wie immer gibt es Gewinner und Verlierer: Es profitiert nur, wer es schafft, alle Mitarbeitenden möglichst schnell für die neuen Prozesse zu qualifizieren. 

70 Prozent seines Wissens erwirbt der Mensch am Arbeitsplatz, 20 über soziales Lernen und nur 10 Prozent über formelle Weiterbildung. Was aber, wenn der Arbeitsplatz das heimische Wohnzimmer ist und der Austausch mit den Kolleg:innen und Kollegen wegfällt? Dann gewinnt der Performance Support enorm an Bedeutung. Dessen Herzstück ist eine Software, die alle relevanten Informationen kontext- und rollenbasiert bereitstellt – und zwar genau im „Moment of Need“, also direkt im Arbeitsprozess. 

Im Idealfall stehen dafür Formate für den individuellen Bedarf in unterschiedlichen Lernsituationen zur Verfügung. Bei einer Frage, können die Mitarbeitenden mit einem Klick auf Inhalte zugreifen, die auf ihre Rolle zugeschnitten und mit allen Anwendungen verknüpft sind, die sie nutzen. Die Unterstützung kommt in Form eines digitalen Assistenten; Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu Bildschirmelementen, Guides zu allen Anwendungen, Arbeitsanleitungen und Trainingskurse sind in die Performance-Software integriert.  

Business Guidance: Regularien im Griff

Die beschleunigte Transformation verändert nicht nur Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen, sondern auch Prozesse, Richtlinien und Verfahren. Ein compliancekonformer Wandel gelingt aber nur, wenn das Team ständig auf dem Laufenden bleibt, was Veränderungen betrifft: Durch rollenbasierte Inhaltsfilter erhalten die Mitarbeitenden entsprechende Hilfen, zugeschnitten auf ihre tatsächliche Tätigkeit. So können sie sich schnell und effizient über aktuelle Dokumentationen, neue Regularien oder Änderungen bei den Geschäftsprozessen informieren. Das Unternehmen bietet Orientierung sowie passgenaue Unterstützung bei Entscheidungen und sorgt auf diese Weise umfassend für compliancekonforme Abläufe.  

Auch für die Mitarbeitenden im Homeoffice ist es wichtig, die Abläufe und Regularien zu verstehen. Mit einem digitalen Assistenten gewinnen sie Sicherheit bei der Arbeit, werden deutlich produktiver und vermeiden Prozessfehler, ohne aus dem Workflow gerissen zu werden. Das hilft bei akuten Herausforderungen und stärkt die Prozess- und Handlungskompetenz nachhaltig. Rückfragen, etwa wenn es darum geht, einen Antrag zu stellen oder Richtlinien bezüglich der Arbeitsplatzsicherheit einzuhalten, erübrigen sich in der Regel. Darüber freuen sich die Datenschutzbeauftragten und die Ersteller von Dokumentationen, denn sie werden spürbar entlastet. Und auch die Zahl der – zeitraubenden und budgetintensiven – Schulungen kann reduziert werden. Außerdem ist auf diese Weise auch die Revisionssicherheit gewährleistet, was juristische Konsequenzen durch mangelhafte oder fehlende Unterweisung vermeiden hilft.  

Digital Adoption Platforms sind der Schlüssel

Selbstredend bringt es enorme Effizienz- und Synergievorteile, wenn alle drei Bereiche – Corporate Learning, Technology Guidance und Business Guidance – in einer zentralen Lösung gebündelt sind. So erhalten die Mitarbeitenden gleichermaßen Unterstützung beim Bedienen neuer Softwarelösungen, Hinweise zu den entsprechenden Regularien und Zugang zu dem gesamten Wissen, das sie für ihre Arbeit brauchen. Einfacher und kostenschonender kann Digital Adoption kaum funktionieren – während der Covid-19-Krise und darüber hinaus. 

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