Video-Interview: Die neue Generation des Bewerbungsgesprächs
Kein Handschlag, aber ein freundliches Lächeln auf dem Bildschirm – so sieht der Einstieg ins moderne Job-Interview aus. Personaler und Bewerber sitzen sich gegenüber – jedenfalls virtuell. In Wirklichkeit sind sie oft Hunderte Kilometer voneinander entfernt. Das Gespräch unter vier Augen ist via Teams, Discord, Tox, Facetime oder anderen Software-Applikationen möglich.
Aha: So sieht der Kandidat also aus!
Was haben Unternehmen davon? Ziemlich viel. Sie können Bewerber kennenlernen, ohne sie aufwendig und kostenintensiv zu einem Gespräch vor Ort einladen zu müssen. Stattdessen bekommen die Personaler am Bildschirm einen guten ersten Eindruck von ihren Kandidaten. Tritt die Bewerberin selbstbewusst auf? Wie bewegt sich der Aspirant? Besteht Augenkontakt? Ist seine Ausstrahlung freundlich?
Human Resources erhält dadurch die großartige Chance, die Interessenten schon sehr früh im Recruiting-Prozess kennenzulernen. Auf der Basis dieser intensiven Unterhaltung lässt sich die Vorauswahl treffen. Nur Kandidaten, die diesen ersten Check bestehen, werden zum persönlichen Gespräch eingeladen. Aber wichtig: Natürlich machen sich umgekehrt auch die Bewerber ein Bild von ihrem potenziellen Arbeitgeber. Daher sollten Personaler großen Wert darauf legen, ihr Unternehmen während des Video-Interviews authentisch und sympathisch zu repräsentieren. Kurz gesagt: eine positive Candidate Experience zu schaffen.
Und nebenbei: innovatives Employer Branding
Dazu gehört auch, dass Video-Interviews den Bewerbungsprozess deutlich beschleunigen. Bewerber schätzen das. Sie erwarten rasche Rückmeldungen von den Firmen, mit denen sie interagieren, vor allem, wenn sie zur Generation Y oder Z gehören. Ein Interview via Discord, Teams und Co. lässt sich kurz nach dem ersten Kontakt zwischen Kandidat und Unternehmen realisieren. Auch fürs Unternehmen ist das ein großes Plus: Es tritt innovativ und zeitgemäß auf – wichtige Signale für den umkämpften Bewerbermarkt.
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Ohne gute Technik geht es nicht
Allerdings sollte dafür unbedingt die technische Basis stimmen. Nichts ist bei einem Video-Bewerbungsgespräch schlimmer, als wenn das Bild flackert, der Ton ausfällt, das Mikro quietscht. Es lohnt sich, IT und Technik vorab gründlich zu testen. Andere Störungen tun ebenfalls nicht gut – so wie bei jedem anderen, klassischen Bewerbungsgespräch auch. Last but not least: Dass der Interviewer sich solide vorbereitet, ist selbstverständlich. Und noch ein Wort zum Datenschutz: Video-Interviews unterliegen der Datenschutzgrundverordnung. Wie im Recruiting-Prozess üblich, müssen personenbezogene Daten von Bewerbern äußerst sensibel behandelt werden. Wenn alle Voraussetzungen stimmen, wird es spannend: Ist der Kandidat einer fürs Unternehmen? Die Personalprofis vor den Bildschirmen werden es herausfinden.