LERNLUST #6 // Virtuelle IT- und SAP-Trainings - mehr als eine temporäre Notlösung?
Sehr langsam noch, aber doch Schritt-für-Schritt kehren wir auch mit unseren Lernangeboten in die Präsenz der physischen Klassenräume zurück. Also haben die Stimmen, die seit 16 Monaten davon reden, dass virtuelle Trainings doch eher nur eine temporäre Notlösung sind, wohl doch recht?
Brigitte Hanke und Claudia Schütze sprechen genau darüber und antworten mit einem klaren 'NEIN' - und zwar auch und gerade, wenn es um so spezielle Lernthemen wie allgemein #IT und konkret #SAP geht und um Lernende, die alles andere als die typischen Wissensarbeiter sind.
? Welches Feedback uns die Teilnehmenden unserer virtuellen IT- und SAP-Lernangebote insbesondere in den letzten 16 Monaten gegeben haben ...
? Was unsere Teilnehmenden auch aus eher produktionsnahen Kontexten an unseren virtuellen Trainings mögen ...
? Welche Vorteile die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den virtuellen Trainings sehen ...
? Was wir Trainer*innen dabei als wertvoll und erfolgversprechend empfinden ...
? Was es zu beachten gilt, damit wirklich gut gemachte virtuelle IT-Trainings zukünftig ihre absolute Daseinsberechtigung neben den etablierten analogen Lernangeboten behalten ...
Shownotes
Host:
Claudia Schütze, Senior Learning Consultant & Trainerin // LinkedIn
Gast:
Brigitte Hanke, Learning Consultant // LinkedIn
Virtual Classroom - Allein zusammen lernen
Alle Episoden unseres LERNLUST Podcasts finden Sie auch auf:
Apple Podcasts | Spotify | Google Podcasts | Amazon Music | Deezer
Transkript
[Claudia Schütze]
Lernlust, der Podcast für alles rund ums Thema Corporate Learning.
[Susanne Dube]
Wir sind Claudia Schütze und Susanne Dube und wir sind Learning Consultants bei der tts und wir sind die Hosts dieses Podcastes.
[Claudia Schütze]
Und hier werden wir uns über Themen unseres Arbeitsbereiches miteinander austauschen, also alles was Lernen in Organisationen heute und in der Zukunft betrifft.
[Susanne Dube]
Und wir werden uns von Zeit zu Zeit interne oder auch externe Experten in unsere Runde einladen. Und wir freuen uns, wenn ihr dabei seid.
[Claudia Schütze]
Vielleicht hast auch du in der Vergangenheit das eine oder andere IT oder ganz konkret sogar SAP Training besucht und vielleicht erinnerst du dich noch, dass diese Veranstaltungen typischerweise ein- oder mehrtägig waren, in IT Trainingsräumen stattfanden und dass das oft relativ weit entfernt vom Arbeitsplatz war. Und wenn du dann zurückkommst an diesen, meistens ein großer Berg von Tagesgeschäft lag, der abzuarbeiten war. Natürlich gab es aber auch immer wieder längere oder kürzere Webinare, in denen IT-Funktionalitäten vermittelt werden sollten.
Heute finden diese eingangs erwähnten IT oder SAP Trainings notgedrungenerweise online statt. Allerdings hören wir immer wieder, dass das doch eigentlich eher nur für Wissensarbeiter geeignet sei und irgendwie doch auch nur eine temporäre Notlösung sei. Wir glauben, dass die Zukunft von IT und SAP Trainings definitiv auch online ist und wenn dich interessiert, was diese Trainings erfolgreich machen kann und mit welchen Glaubenssätzen man eventuell aufräumen muss, dann bleib dran, wenn ich in dieser Episode mit der Trainerin und Lernberaterin und meiner geschätzten Kollegin Brigitte Hanke genau darüber spreche.
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres Lernlust Podcastes. Ich freue mich ganz besonders heute über eine Kollegin, die mit mir heute auf unserem virtuellen Kaffeeküchensofa sitzt und zwar ist das Brigitte Hanke. Und wir beide sind Trainerin für IT, für SAP, neben vielen anderen Dingen, die wir auch noch tun.
Und Brigitte ist in der Tat schon seit 2000 bei uns in der Firma und macht eben auch seit dieser Zeit Trainings im IT- und SAP-Bereich und seit einiger Zeit eben auch virtuelle Trainings. Brigitte, ich freue mich total, dass du da bist. Herzlich willkommen.
[Brigitte Hanke]
Dankeschön. Danke, Claudia, für die schöne Einführung. Und ich muss jetzt dazu sagen, finde das lustig, dass ich zum virtuellen Training eingeladen bin, weil das genau ein Thema ist, was ich jahrelang gescheut habe, aus verschiedenen Gründen und jetzt doch so erfolgreich damit arbeite und so gerne virtuelle Trainings mache, dass ich da auch sehr gerne meine Erfahrungen teile.
Ja, super.
[Claudia Schütze]
Brigitte, ich freue mich wirklich. Also, es wird bestimmt ein interessanter Austausch, den wir beide miteinander haben werden. Vielleicht kurz auch noch so ein bisschen zum Kontext.
Wir trainieren beide virtuell, aktuell und tun das teilweise auch gemeinsam. Also, dass unsere Zuhörerinnen und Zuhörer ganz klein ein bisschen wissen, was so unser aktueller Kontext miteinander ist. Brigitte, wir wollen heute reden über virtuelle IT oder vielleicht sagen wir auch konkret SAP-Trainings, aber es kann eigentlich auch allgemein ein IT-Training sein.
Und vielleicht starten wir mal mit folgender Frage in unser Gespräch. Brigitte, diese virtuellen IT-Trainings, die wir in der Zwischenzeit ja seit über einem Jahr fast ausschließlich machen, das ist doch eigentlich nur eine Notlösung, oder?
[Brigitte Hanke]
Nein, auf keinen Fall. Also, es wird von manchen noch vermutet oder so betrachtet. Aber spätestens, wenn Sie einmal bei so einem Training bei uns da waren, wissen Sie schon, dass das sehr, sehr, sehr große Vorteile hat.
Also, auf keinen Fall. Die können mindestens so gut wie Präsenztrainings sein. Und wir haben auch sehr gute Rückmeldungen immer von den Teilnehmern.
Okay, es klingt interessant.
[Claudia Schütze]
Also, weil diese Stimmen tatsächlich ich schon öfters höre mit dieser Notlösung. Und wenn wir jetzt aber sagen, nein, ist es nicht. Wann sind die denn gut gemacht, Brigitte?
Das war ja eben das, was du eingangs erwähnt hast.
[Brigitte Hanke]
Ja, also einmal muss ich vorausschicken, dass viele Teilnehmer mit der Erwartung in so ein Training kommen, dass es ein Webinar ist und ich als Trainerin einfach irgendwas erzähle. Die lehnen sich zurück und machen ihr Tagesgeschäft oder pennen weg. Das fühlt sich manchmal so an, dass diese Erwartungen bei den Teilnehmern trainiert worden sind mit der Zeit.
So, dann sind die bei uns in einem Training und hinterher merken die, okay, da ist keiner, der nur Monologe hält, sondern es ist kurzweilig. Ich muss selbst was tun. Es ist sehr interaktiv, auch in der Gruppe.
Und plötzlich wird zu so einem passiven Teilnehmer wirklich jemand, der aktiv was lernt. Und das kriege ich auch immer wieder gespiegelt von den Teilnehmern.
[Claudia Schütze]
Super spannend, weil ich weiß nicht, ob du diese Erfahrung auch gemacht hast, Brigitte, aber es gab schon lange Zeiten, wo es natürlich auch ein bisschen IT-Training für neue Funktionalitäten virtuell schon immer gab. So eben diese Webinare, die du eben auch erwähnt hast. Aber ich kenne die noch so, dass quasi die Teilnehmenden sitzen, zuhören und am Ende Fragen stellen.
Und offensichtlich machen wir da was anderes jetzt im Moment. Wollen wir uns darüber einfach mal ein bisschen unterhalten und aus unseren guten Erfahrungen einfach mal ein paar an unsere Hörerinnen und Hörer geben? Ja klar, sehr gerne.
Also da gibt es viele tolle Sachen. Dann starte doch einfach mal. Was wäre so das Erste, was dir am Herzen liegt?
[Brigitte Hanke]
Also eine Sache, die anders ist als in Klassenraumtrainings, ist zum Beispiel, dass wir synchrone und asynchrone Teile haben. Das heißt, wir haben Sessions oder Teile des Trainings, die wir gemeinsam mit den Teilnehmern erledigen, wo wir gemeinsam arbeiten, wo Input von mir kommt, wo die Teilnehmer auch selbst was arbeiten und üben. Und dann gibt es aber auch Teile, da kriegen sie eine Aufgabe.
Sie bekommen Lernmaterial zur Verfügung gestellt. Sie kriegen vielleicht ein Quiz oder einen Test und müssen das in der Zeit zwischen verschiedenen Trainingsblöcken abarbeiten oder sich erarbeiten, Themen. Und dann wird wieder darauf eingegangen in dem nächsten Block, den wir gemeinsam haben, um das Ganze dann praktisch aufzubereiten.
[Claudia Schütze]
Okay, also schon so ein bisschen so eine Idee von Flipped Classroom, die wir da versuchen umzusetzen, würdest du sagen? Ja, doch, kann man schon sagen. Und Brigitte, du hast eben erwähnt, dass es Sessions gibt, dass es Asynchrone und Synchrone gibt.
Das heißt, an der Zeitstruktur hat sich was geändert, richtig? Absolut, ja.
[Brigitte Hanke]
Und das muss man im Vorfeld auch sehr gut informieren. Die Leute sind es gewöhnt, dass sie in den Klassenraum kommen einen Tag und gehen dann wieder heim. Dass jetzt ich nicht acht Tage, acht Stunden lang an einem Tag nur ein virtuelles Training machen möchte, das liegt, glaube ich, auf der Hand.
Das möchte auch keiner teilnehmen. Das heißt, wir teilen so zum Beispiel, wenn es ein Präsenz-Eintragstraining ist, kann man das in mehrere Blöcke aufteilen. Und da gibt es auch so verschiedene Empfehlungen zwischen anderthalb Stunden pro Block.
Und ja, wir haben jetzt das Maximum, was ich bisher gehalten habe, an drei Stunden pro Block genommen. Und das funktioniert, wenn zwischendurch auch Interaktion stattfindet, wenn Teilnehmer einen Timeslot kriegen zum Üben. Und dann ist es auch nicht zu lang.
Auch eine Pause muss man natürlich damit einplanen. Und dann so zum Beispiel zwei dreistündige Blöcke plus dann noch zweimal eine Stunde Selbstarbeit wäre möglich. Oder manche Teilen sind kleinere Häppchen auf.
[Claudia Schütze]
Das, was wir jetzt hier so zum Besten geben, sind ja aber tatsächlich nicht nur unsere Ideen und Fantasien zu dem Thema, sondern es ist ja auch wirklich Teilnehmer-Feedback, was wir bekommen. Und die Teilnehmer sind mit diesen drei Stunden bei uns okay.
[Brigitte Hanke]
Ja, ich hätte früher gepredigt, nein, um Gottes Willen, nie mehr als anderthalb Stunden. Das wäre mein O-Ton gewesen, noch vor einem Jahr oder zwei Jahren. Und mittlerweile, und das Interessante ist, es sind vor allem auch Teilnehmer, die gar nicht unbedingt immer am Rechner arbeiten.
Also Leute, die sonst vielleicht als Handwerker unterwegs sind und nur teilweise irgendwas im SAP machen müssen, am Rechner arbeiten. Das heißt, die nicht den ganzen Tag dran sitzen. Und trotzdem sagen die, hey, das war eigentlich ganz schnell um.
Also die Zeit ist schnell vorbeigegangen. Es war interessant, es war kurzweilig und ich hätte das nicht gedacht, dass die Schulung so einfach nicht langweilig ist. Also das hat mich dann auch sehr positiv überrascht, muss ich sagen.
[Claudia Schütze]
Mich auch, weil wir ja schon, also unabhängig davon, dass wir eben ja ab und zu damit konfrontiert werden, mit dem, ja, diese virtuellen Trainings sind doch nur so eine Notlösung. Gibt es natürlich auch noch so eine zweite Einschränkung, die wir das eine oder andere Mal schon hören? Und das ist ja die, dass man so sagt, ja, ja, aber für so Menschen aus produktionsnahen Umgebungen ist sowas nicht geeignet.
Und da können wir aber eigentlich in diesem Tenording auch nicht einstimmen, Brigitte, weil das Feedback ist ein anderes.
[Brigitte Hanke]
Richtig, ja, also ich würde sagen, nicht uneingeschränkt. Es gibt natürlich immer Menschen, die mit Rechnern überhaupt nichts zu tun haben wollen, aber dann müssen die das auch an der Arbeit nicht anwenden. Aber jeder, der in irgendeiner Form ein bisschen was am Rechner machen muss an der Arbeit, also auch solche Leute haben wir dabei und das funktioniert.
Also es funktioniert, ich kann es gar nicht anders sagen.
[Claudia Schütze]
Und ich glaube, eine ganz interessante Erfahrung ist die, Brigitte, dass wir ja dadurch, dass wir das sehr abwechslungsreich gestalten, also wirklich mit verschiedensten Lernmaterialien und eben auch immer so ein bisschen diesen aktivierenden, spielerischen Ansatz versuchen zu nutzen. Und da gibt es ja also spätestens jetzt, seit wir die Entwicklung dieser ganzen Tools mit Covid hatten, auch eine tolle Auswahl an Möglichkeiten, die man nutzen kann. Und dass sogar Menschen, die da eigentlich gar nicht so affin sind, dann sagen, wenn sie so ein Mentee ausgefüllt haben, hinterher sagen, ach, das hat ja richtig Spaß gemacht, so ein Quiz.
Und ich habe was gelernt dabei.
[Brigitte Hanke]
Ja, das habe ich gerade letztens wieder jemanden, der hat, Mensch, das hat Spaß gemacht, haben mehrere gesagt, auch mit dem Quiz. Das fanden sie ganz toll. Und obwohl das alles nur Lerninhalte waren, die in dem Quiz vorkamen, dieser spielerische, dieses wettbewerbmäßige, das ist auch im Klassenraumtraining schon immer der Renner und auch im virtuellen Klassenraum.
Und man kann es tatsächlich tun. Aber Claudia, vielleicht kannst du da jetzt, du hast gerade gesagt, mit den Tools und mit Medien, die wir zur Verfügung stellen, vielleicht kannst du das nochmal ein bisschen erläutern, auf welchem Weg wir unsere Medien zur Verfügung stellen, unsere Lernmaterialien.
[Claudia Schütze]
Ja, sehr gerne. Also wir haben uns wirklich konsequent, glaube ich, in allen unseren Trainings dafür entschieden, dass wir synchrone und asynchrone Bestandteile haben. Also das heißt, wir haben Live-Online-Sessions, wo wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoffentlich sehen.
Dazu kann man gleich auch noch was sagen. Und wo wir eben Selbstlernphasen als asynchroner Teil mit integrieren und wo wir eben darum bitten, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich selber mit Lernstoff auseinandersetzen. So, und dieses Material muss ja irgendwie an den Lernenden und die Lernerinnen kommen.
Und wir nutzen jetzt eben die Tools, die heute landläufig zur Verfügung stehen. In unserem konkreten Fall ist das jetzt Teams, wo wir eben eine Lernumgebung aufgebaut haben, wo wir eine Denkwerkstatt zum Beispiel haben, wo also Austausch, Gespräch, Fragen, Interaktion stattfinden kann. Wir haben einen Ort, wo wir Lernmaterialien ablegen.
Also wo sozusagen jeder, der in diesem Training ist, also daran teilnimmt und damit eben auch Zugriff auf diese virtuelle Lernumgebung hat, auch auf die Lernmaterialien zugreifen kann. Und eine konkrete, detaillierte Information, was als nächstes zu bearbeiten ist, gibt sozusagen Orientierung für unsere Lernenden, so dass sie immer wieder wissen, welches neue Lernmaterial soll ich mir nehmen und womit soll ich weiterarbeiten.
[Brigitte Hanke]
Ja und ergänzend dazu, in diesem Teams haben wir auch einen Kanal, den wir Kaffeeküche nennen. Das ist unsere virtuelle Kaffeeküche. Das ist auch erst entstanden mit der Zeit, weil Teilnehmer uns zurückgemeldet haben, dass sie das virtuelle Training toll finden, aber der Austausch mit den Kollegen doch fehlt.
Und da haben wir dann gesagt, okay, dann gucken wir mal, ob wir das virtuell ein bisschen unterstützen können und haben da eine Kaffeeküche, wo wir einerseits Informationen posten können oder Teilnehmer können Fragen stellen oder Infos posten oder auch an Terminen gemeinsam einen Termin machen. Hey, wer will, kommt um so und so viel Uhr in die Kaffeeküche. Und das wird unterschiedlich intensiv genutzt, aber wir haben es auch gehabt, dass tatsächlich Teilnehmer sich untereinander verabredet haben, in die Kaffeeküche, um ein bestimmtes Thema zu besprechen.
[Claudia Schütze]
Also es sind Angebote, Brigitte, die wir machen. Also das muss man jetzt vielleicht für alles sagen, sowohl für diese Kaffeeküche, als auch für diese Selbstlernmaterialien. Wir können und wollen natürlich niemanden zwingen, das zu absolvieren und auch nicht teilzunehmen an der Kaffeeküche.
Aber es sind Angebote, die eben unterschiedlich intensiv, aber durchaus auch gerne genutzt werden. Okay, Brigitte, aber von den Teilnehmer-Feedbacks, ich würde gerne noch mal auf eine Sache kommen. Jetzt kann man ja sagen, es sprechen bestimmte Dinge für das Klassenraumtraining und andere sprechen vielleicht für das virtuelle Training.
Hast du noch so ein paar Argumente, warum Teilnehmer teilweise eben diese virtuellen Trainings auch besser finden als ein Klassenraumtraining, also ein Präsenztraining?
[Brigitte Hanke]
Ja, also was ich häufig gehört habe, das war tatsächlich, dass Teilnehmer da waren, die ortsunabhängig teilnehmen konnten. Die haben dann wirklich gesagt, ich hätte nicht teilnehmen können, wenn es im Klassenraum gewesen wäre. Und jetzt, ich bin an einem anderen Standort oder jetzt in Covid, ich muss im Homeoffice sein, meine Kinder kommen aus der Schule und ich kann hier teilnehmen.
Die waren da sehr, sehr dankbar, dass sie das machen konnten und nicht anreisen mussten. Also die hätten dann verzichten müssen. Das war also tatsächlich von den Teilnehmern ein sehr großer, positiver Punkt.
Und ich glaube, auch diese kleineren Zeiteinheiten sind besser planbar für viele Teilnehmer.
[Claudia Schütze]
Und besser integrierbar in den Arbeitsalltag. Das ist auch ein Feedback, was wir ja immer wieder bekommen, dass durchaus auch diese drei Stunden, die unsere Sessions jetzt, die Live-Online-Sessions, lang sind, für den einen oder anderen schon durchaus eine Herausforderung sind, das in den Arbeitsalltag zu integrieren. Und was in der Tat eine gute Planung braucht, und da können wir vielleicht auch nochmal an so ein paar Anforderungen ein bisschen später nochmal drüber sprechen.
Aber grundsätzlich ist eigentlich der Thema immer der, drei Stunden sind leichter Plan, als ein ganzer Tag, wenn ich weg bin vom Arbeitsplatz. Absolut, absolut. Ja, also das glaube ich, finde ich, das ist auch was, was ich so nicht unbedingt erwartet hatte, dass die Teilnehmenden es in der Regel sehr gut finden, dass es so eine kurzen, knackigen Sessions eigentlich dann sind.
Und sie aber immer noch ihr Tagesgeschäft dann davor und danach bearbeiten können.
[Brigitte Hanke]
Ja, sie sind ja auch nicht weg vom Arbeitsplatz. Das heißt, die müssen keinen Ortswechsel machen, um dann wieder von einem Schulungsraum in ihren Betrieb zu kommen, sondern die sitzen einfach am Rechner und gehen aus der Session raus und können sofort ihr Tagesgeschäft weitermachen. Absolut.
[Claudia Schütze]
Und weil du jetzt sagst, sofort ihr Tagesgeschäft weitermachen, Brigitte, wir wollten ja noch über Vorteile sprechen. Und jetzt würde ich vielleicht tatsächlich auch noch einen nennen wollen, den wir zwar immer gedacht haben, aber den eigentlich Teilnehmer sehr überzeugt am Ende erwähnt haben. Und das ist diese Geschichte mit, na ja, ich kann ja parallel arbeiten.
Ich kann, also wir nutzen natürlich ein Schulungssystem, indem wir diese Trainings durchführen, um einfach mit den Daten auch zu ermöglichen, dass man damit spielen kann und keine Angst haben muss, da irgendwas zu verbrechen. Aber, und das war die Idee der Teilnehmenden irgendwann, na, ich kann doch aber auch in dem echten System gucken. Und ich denke, so was wir als Trainerin ja zu merken, ja, dieser von uns immer so sehr gewünschte Lerntransfer kann auf eine gewisse Art und Weise ja schon passieren, weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ja parallel schauen können in ihrem Schulungssystem und dem Produktivsystem.
Und sozusagen das, was sie ein bisschen sich ja auch an konstruierten Beispielen, hoffentlich trotzdem passenden, aber konstruierten Beispielen, halt lernen, ausprobieren, von uns hören, erklärt bekommen, dass sie das sofort gucken können, wie sieht das in ihrem echten Arbeitsumfeld aus? Und auf den Gedanken bin ich vorher gar nicht unbedingt gekommen und finde das jetzt eigentlich so einen total schönen Zusatznutzen davon.
[Brigitte Hanke]
Ja, also dazu muss man natürlich sagen, warum heben wir das jetzt hervor im virtuellen Training? In einem Klassenraum, so wie jetzt unser Setting meistens ist, ist, dass es einen Schulungsraum gibt mit Schulungsrechnern. Und bei den Schulungsrechnern haben die Leute nicht die Möglichkeit, ihr eigenes produktives System aufzurufen.
Ja, das stimmt. Und der einzige Nachteil, und da muss ich sagen, weisen wir auch die Teilnehmer immer drauf hin, wenn sie ins produktive System gucken, dann müssen sie sich gewiss sein, dass sie sich nicht ablenken lassen von ihrem produktiven Tagesgeschäft. Das ist also die kleine Gefahr, die sich dahinter verbirgt.
Die Teilnehmer, die haben bis jetzt immer gute Rückmeldungen gemacht und gesagt, ich kann in meinem produktiven System gucken. Aber es muss ihnen bewusst sein, dass sie sich nicht ablenken lassen und dann das Tagesgeschäft machen.
[Claudia Schütze]
Okay, und ich glaube, das Bewusstsein, Brigitte, müssen wir das ein oder andere Mal versuchen, sehr bewusst zu schärfen. Absolut. Also soll heißen, ich glaube, wir insistieren da schon sehr nachhaltig und wiederkehrend, um darauf hinzuweisen und wirklich zu sagen, machen Sie das gerne, aber bitte bleiben Sie bei dem, was Training ist und erledigen Sie das andere danach.
Das ist manchmal schon eine kleine Gratwanderung, die wir da versuchen zu machen.
[Brigitte Hanke]
Ja, genau. Ja, aber ich glaube, die Teilnehmer sind mittlerweile auch sehr selbstverantwortlich, den Eindruck habe ich. Hast du?
Ja, ich denke doch auch, die Teilnehmer sind dabei, sind mehr als ich es mir früher ausgemalt hätte, vor allem kurz nachdem sie festgestellt haben, dass sie aktiv sein müssen und dass wir sie immer wieder auffordern, irgendeine Aktivität zu machen und dass sie angesprochen werden, auch mit Namen die ganze Zeit. Dann können sie sich trotzdem nicht hinter ihrem Rechner verstecken. Jetzt kommen wir natürlich noch zu dem Thema nicht verstecken.
Wir versuchen immer, die Teilnehmer dazu zu motivieren, ihr Video, also Videokamera und Mikrofon anzuschalten. Das heißt, wir wollen keine stummen, grauen Kacheln vor uns haben, sondern ich möchte tatsächlich mit Menschen meine Schulung machen. Es ist unterschiedlich.
Es gibt Menschen, die kennen das nicht, die machen irgendwie immer nur in Webinaren, die hören dann praktisch nur zu oder gucken mal hin, sind aber selbst nicht aktiv beteiligt und das haben sich viele angewöhnt, vielleicht auch, weil anfangs hieß es dann immer, die Kapazität der Leitungen ist nicht stark genug und Video belastet das System zu sehr. Mittlerweile sind die Systeme recht gut und es gibt Teilnehmer oder Gruppen, da machen fast alle die Kamera an. Das ist dann wirklich schön, weil man sich sieht.
[Claudia Schütze]
Das ist auch für uns leichter, Brigitte, weil du siehst ja eine Resonanz in den Gesichtern der Teilnehmenden. Jetzt muss man aber wirklich auch der Fairness sagen. Es gibt ja Unmengen von Webinaren und sicher auch Podcasts, in denen man über sowas redet und wo Trainer Tipps geben, wie man gute Trainings macht und wo immer gesagt wird, viele aktivierende Übungen.
Allerdings integrieren die immer die angeschaltete Kamera von vornherein. Ich glaube, dass wir tatsächlich in dem Setting, was wir sehr oft haben, wo tatsächlich Teilnehmende eben manchmal die Kamera nicht anmachen möchten, das ist vielleicht noch ein kulturelles Thema, aber sehr oft die auch gar nicht anschalten können, einfach aus Gründen des IT-Setups. Ja.
Und ich glaube manchmal so ein bisschen, ohne uns da jetzt selber auf irgendeinen Thron heben zu wollen, aber ich glaube schon, dass es ein bisschen die Königsdisziplin ist, aktivierende Trainings zu machen, ohne die Kamera nutzen zu können und eben nicht das nachdenkliche Gesicht zu sehen und sofort reagieren zu können oder die Schulter zu zucken oder das Kopfschütteln. Und wenn das eben alles nicht da ist, fehlt ja ein Kanal. Und Brigitte, ich weiß gar nicht, ob du dich noch erinnerst.
Wir haben irgendwie so vor sieben, acht Jahren, als wir schon mal sehr intensiv uns über virtuelle Trainings Gedanken gemacht haben bei uns bei der tts, da haben wir auch immer gesagt, nein, wir schalten die Kamera gar nicht an. Damals war das in der Tat noch ein Wandbreitenproblem. Und wir haben aber alles, was wir konzipiert haben, eben immer ganz bewusst versucht zu konzipieren, ohne die Kamera zu haben.
Und ich sage mal, das ist vielleicht auch noch eine Denke oder eine Haltung, die uns da so ein bisschen zugutekommt. Aber ich will ehrlich sein, ich mag es total, wenn die Kameras an sind, weil das einfach hilft, Verbindung zueinander aufzunehmen, aufzubauen und vor allen Dingen auch zu halten über diese Trainings.
[Brigitte Hanke]
Absolut. Wir sind Trainer und keine Radiomoderatoren. Obwohl, das ein oder andere können wir von denen manchmal lernen, Brigitte.
[Claudia Schütze]
Das glaube ich schon auch.
[Brigitte Hanke]
Ja, nur wenn man jahrelang Trainer ist, dann ist man auch auf die Reaktion der Teilnehmer fixiert oder man nimmt sie wahr automatisch. Und das fehlt dann einfach, wenn man keine Gesichter vor sich hat.
[Claudia Schütze]
Ja, absolut.
[Brigitte Hanke]
Eine Sache wollte ich noch erwähnen, was ganz gerne auch als Vorteil gesehen wird. Die Verfügbarkeit der Materialien. Das heißt, wir haben ja, es ist ein Angebot.
Und dadurch, dass wir hier unsere Technik so aufbauen, dass die Teilnehmer, egal wann sie möchten, zugreifen können. Und wir Handouts, Übungshefte, Folien, alles mögliche, unsere methodischen Unterlagen, die im Training genutzt werden oder ergänzende Informationen, das laden wir hoch. Und die Teilnehmer, die können es sich holen, wenn sie möchten.
Das heißt, sie kriegen nichts ausgedruckt und vor die Nase gelegt. Sie werden auch nicht mit Mails zugekleistert, wo sie den Überblick verlieren, sondern sie können hingehen und sagen, okay, heute möchte ich doch das Handout runterladen und mir ausdrucken oder ablegen. Und ich glaube, das ist eine ganz schöne Geschichte, die hat man im Klassenraum eher nicht.
[Claudia Schütze]
Nee, hat man nicht. Und das ist nochmal schön, dass du es gesagt hast, weil das auch, denke ich, einer der Vorteile ist, den diese virtuellen Trainings bieten. Und es ist ja jetzt schon so, dass in anderen Themenbereichen diese Art von Trainings sicher jetzt schon eine ganze Weile Standard und Usus sind und man eben so trainiert.
Aber ich glaube, in diesen IT-Trainings ist es eben noch was Besonderes. Und insofern müssen wir unsere Teilnehmer schon auch ein bisschen an die Hand nehmen und gut erklären, wie das stattfindet, was wir da machen. Also das ist sicher auch was, was wir gelernt haben.
Das ist kein Selbstläufer. Und die Nutzung dieser asynchronen Lernumgebung, respektive das Hausaufgabenmachen, um es jetzt einfach mal so zu nennen, das läuft nicht einfach so. Das heißt, da braucht es, glaube ich, also was heißt glaube ich, es braucht, das wissen wir in der Zwischenzeit, wirklich eine gute Kommunikation vorab und auch Richtung Führungskräfte, sodass klar ist, was das Setting des Trainings ist und was wir von unseren Teilnehmenden auch erwarten.
[Brigitte Hanke]
Absolut. Da ist es auch ganz, also einerseits, dass die Führungskräfte informiert sind und auch, wenn ein Teilnehmer jetzt nicht im Homeoffice sitzt, sondern im Betrieb sitzt und der sitzt an einer Schulung, da ist ja trotzdem Tagesgeschäft, es kommen Leute rein, hinten rum, es geht das Telefon, dass die, dass es okay ist, wenn ein Teilnehmer sich abschottet, dass es von der Führungskraft aus auch okay ist, dass der sagt, hier, ich übernehme jetzt kein Telefon, ich hänge vielleicht ein Schild an die Tür, ich möchte nicht gestört werden und genau das müssen sie auch für diese asynchronen Phasen einplanen und dann auch, das ist ein Schulungsteil und der Mensch muss da lernen dürfen und das ist eine Geschichte, die noch nicht so richtig überall angekommen ist, also da haben wir wirklich noch ein bisschen Arbeit vor uns. Ja, aber es ist,
[Claudia Schütze]
glaube ich, auch unsere Aufgabe, Brigitte, das mit einer guten Kommunikation zumindest anzustoßen und wir bemühen uns, das hinzubekommen und wir geben unseren Teilnehmenden ja auch Tipps, indem wir ja auch eine Anfangskommunikation mit an alle Teilnehmenden geben und wir dort durchaus auch solche Sachen empfehlen, wie buchen sie sich vielleicht auch ein Meetingraum, so dass sie zwar in ihrer Arbeitsumgebung sind, aber eben vielleicht nicht direkt an ihrem Arbeitsplatz sitzen, um vielleicht ungestört zu arbeiten oder das, was du eben gesagt hast, vielleicht einen Zettel an die Tür zu machen, ist vielleicht schon hilfreich, um so wenig wie möglich abgelenkt zu werden.
[Brigitte Hanke]
Ja, also es sind tatsächlich genau die Themen, die wir auch teilweise von den Teilnehmern als Feedback mitbekommen. Also definitiv, wenn einer sagt, das nächste Mal mache ich es im Homeoffice oder ich suche mir einen Raum, in dem ich es machen kann, weil heute war es mir zu unruhig hier bei mir am Arbeitsplatz, ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Das war dann das Lernen des Einzelnen, wenn wir das schreiben und mitteilen, das ist schön und gut und vielleicht muss mancher auch selbst die Erfahrung einmal gemacht haben.
[Claudia Schütze]
Absolut, aber weißt du, Brigitte, irgendwie eigentlich freut mich das sogar, wenn ich das so sagen darf als Trainerin, wenn sowas passiert. Das ist zwar für den Moment, vielleicht für die eine Session jetzt nicht so schön gewesen, weil es vielleicht Möglichkeiten der Ablenkung gab und die Konzentration vielleicht nicht so war, wie sie auch hätte sein können. Aber wenn die Teilnehmenden hinterher selber reflektieren, dass das heute nicht das Bestmögliche ist, aber eine Idee haben, wie sie es ändern können und die bieten sie ja sehr oft mit so einem Gedanken, das nächste Mal mache ich das im Homeoffice, auch direkt gleich an.
Dann denke ich, ja wie cool ist das denn? Die haben was gelernt, was sie mitnehmen für vielleicht unsere verbleibenden Sessions oder für alle anderen kommenden Trainings, die sicher auch sehr viel mehr mit diesem kleinen Häppchen, diesem modularen Prinzip und diesem Synchron- und Asynchronprinzip arbeiten werden. Und insofern, was wir ja wollen, ist unsere Lernenden auch zu befähigen, mit einer gewissen Selbstlernkompetenz einfach in Themen eintauchen zu können.
Und sowas gehört schon mal mit dazu, definitiv. Ja, doch, sieht gut aus.
[Brigitte Hanke]
Also zwei Sachen, wo du das gerade sagtest mit Selbstlernen. Was mir jetzt noch einfällt, was ich ganz interessant und wichtig finde, ist, viele Menschen im Beruf haben jetzt auch durch die Corona-Zeit sehr viel dazugelernt, wenn es um Technik geht, wenn es um Videotelefonie geht. Und wir nutzen ja auch intensiv einige Tools und das haben wir auch schon mal wieder von den Teilnehmern gespiegelt bekommen.
Ja, das ist WebEx habe ich gekannt, aber jetzt noch in Teams und wie ihr das nutzt. Mensch, das ist ja toll, das kann ich bei uns ja auch mal machen. Das heißt, wir haben noch ein Mehrfachnutzen, also ein Mehrfachlernen mit den verschiedenen Möglichkeiten und Werkzeugen, die uns die IT einfach bietet.
Absolut.
[Claudia Schütze]
Und kannst du dich noch erinnern, Brigitte, am Anfang haben wir wirklich abgefragt, wie sie sich selber jetzt in der Fähigkeit einschätzen, eben zum Beispiel so ein neues Tool wie Teams auch benutzen zu können. Also auf der Skala von 1 bis 10 haben wir sie doch oft gebeten, sich einfach mal zu verorten, wie neu war es und wie stehen sie jetzt da. Und ich fand das echt spannend, weil wir natürlich mit dieser Umgebung, die wir da aufbauen und zur Verfügung stellen, also in unseren konkreten Beispielen jetzt eben natürlich irgendwie auch ein bisschen Metakompetenz die Teilnehmenden erwerben lassen, einfach in der Benutzung dieser neuen Tools.
Ja, spannend. Das war schon immer ganz interessant. Brigitte, jetzt haben wir eigentlich ganz viel über Vorteile, über gutes Feedback unserer Teilnehmenden gesprochen.
Wollen wir nochmal gucken, ob wir noch was zu ergänzen haben zu dem Thema gutes Feedback. Also was kommt besonders gut an bei den Teilnehmenden? Haben wir da noch was?
Also ich würde vielleicht noch zwei Sachen sonst auch sagen. Das ist vielleicht nicht nur, ob es bei den Teilnehmenden gut ankommt, sondern was wir auch merken, was wichtig und gut ist. Das wir doch vor unseren Sessions immer sowas wie eine Intro-Session machen, eine Einführung-Session, wo wir die Technik testen, glaube ich, das ist was, was tatsächlich wichtig ist und was wir definitiv auch nicht streichen werden in unseren Trainings.
[Brigitte Hanke]
Das ist auch gewachsen. Also anfangs haben wir gesagt, es ist ein Technik-Test, also dass wir einfach mal gucken, funktioniert Kamera und wisst ihr, wo die Knöpfe sind, dass man mal ein Smiley oder ein Handtuch heben kann. Mittlerweile ist es aber auch so, dass die Teilnehmer von uns so ein bisschen angeleitet werden.
Wie werden wir in unserer virtuellen Schulung arbeiten? Welche Instrumente werden wir noch nutzen? Und wie geht ihr dann damit um?
Und das testen wir schon mal und üben wir schon mal. Und damit ist sehr viel Zeit, die sonst in der Schulung oft verloren geht, gespart.
[Claudia Schütze]
Absolut. Und vor allen Dingen auch für Leute, die damit noch nicht so aktiv arbeiten mit den unterschiedlichen Tools, die wir nutzen. Also ich glaube, da haben wir echt gelernt, dass das ein Basic ist, auf das wir nicht mehr verzichten wollen.
Absolut.
[Brigitte Hanke]
Und ich merke es auch sofort, wenn Leute keine Zeit hatten zu kommen oder der Termin kurzfristig kam, da kann man noch was zur Planung sagen und die waren nicht da, dann brauche ich tatsächlich, naja, je nach Teilnehmergruppe bis zu einer halben Stunde, die mir verloren geht aufgrund solcher Erklärungen und Technikproblemen.
[Claudia Schütze]
Absolut. Birgit und eine Sache, die, ich hatte ja gesagt, ich wollte zwei erwähnen und die zweite, die ich noch erwähnen wollte, war das Thema, dass ich eigentlich glaube, dass wir jetzt mit diesen virtuellen Trainings, die wir machen und das ist jetzt sicher nicht typisch für IT-Trainings, aber vielleicht ist es da was Besonderes, dass wir die Möglichkeit haben, sehr viel individueller auf Lernbedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen. Dadurch, dass wir, du hast das schon so schön dargestellt, diese Kaffeeküche eben haben, haben die Teilnehmenden eben die Möglichkeit, ihre Fragen zu platzieren oder vielleicht auch Bedarfe zu artikulieren. Ich würde gerne, dass wir das nochmal sehen oder können wir das nochmal zusammen ausprobieren.
Die Angebote machen wir und wenn eben, und das wissen wir ja, dass nicht jeder am Ende unbedingt das gleiche Lernbedürfnis hat und ich glaube, damit schaffen wir wirklich eine Möglichkeit, hier besser den Teilnehmenden zu begegnen. Und weißt du, ich denke ja manchmal, dass das was sein sollte, was wir zukünftig auch mit den Präsenz-Klassenraum-Trainings verknüpfen, dass es da hinterher auch immer nochmal so eine Session geben sollte, wo man Fragen und Antworten stellen kann und so eine kleinen Lerncommunities, wo man sich austauschen kann und die sind dann natürlich virtuell.
[Brigitte Hanke]
Ja, da fängt mir auch gerade noch was ein, was von den Teilnehmern bei uns sehr, sehr gut angenommen wird. Da haben wir nämlich auch dazugelernt, wir machen ja in diesen dreistündigen Sessions, machen wir Übungsphasen. Das heißt, die Leute gehen in unser Testsystem und arbeiten Übungen durch mit der Aufforderung immer, sie müssen sich nicht an der Übung festkleben, sondern wenn sie sagen, okay, ich will die Funktion mal testen, aber für meinen Arbeitsplatz in meinem Setting, dann ist das natürlich eine gute Möglichkeit.
Aber was daran vorteilhaft und hilfreich ist, wir schicken die Leute in Gruppen. Das heißt, zu zweit oder zu dritt oder zu viert werden die Teilnehmer in kleinen Gruppen geschickt für die Übungszeit und das ist ganz toll, weil die sich gegenseitig helfen, die unterstützen sich gegenseitig, die diskutieren vielleicht mal ein Thema in der kleinen Gruppe und erst wenn sie merken, oh je, jetzt kommen wir wirklich nicht weiter, jetzt brauchen wir mal eine Trainerin, dann rufen die um Hilfe und eine von uns kann in die Gruppe reingehen und kann den Teilnehmern dann noch mal Unterstützung anbieten und das kommt sehr, sehr gut an.
[Claudia Schütze]
Das stimmt, da hast du recht und ich weiß nicht, ob du es gesagt hast, ich würde es uns einfach jetzt noch mal an der Stelle ergänzen. Also das meint sicher auch Übungen, die das Erarbeiten von irgendwelchen theoretischen oder Prozesskontexten haben, zum Inhalt haben, aber es meint vor allen Dingen aber eben auch diese Übungen im System, also da, wo ich wirklich übe, etwas im System durchzuführen und entsprechend der zu schulenden Themen eben abzuarbeiten. Und ich bin da auch ein bisschen überrascht, wie gut das Feedback dazu ist, tatsächlich.
[Brigitte Hanke]
Ja, doch, ich sage ja, wir haben da auch dazugelernt. Anfangs haben wir die Leute alleine in die Übung geschickt, weil wenn sie Fragen hätten, dass sie uns alleine anrufen können, aber mit mehreren ist es wirklich viel schöner und viel besser.
[Claudia Schütze]
Ja und das ist das soziale Lernen, wofür wir uns ja eigentlich immer so stark machen, was wir dann nämlich auch ermöglichen an der Stelle.
[Brigitte Hanke]
Also jetzt, ich würde ein paar Sachen allerdings noch erwähnen, die wir vielleicht als wichtig erachten oder beachten. Und was mir jetzt gerade, hatte ich das vorhin auch gesagt, wenn der Termin zu kurz kam zum Techniktest. Ja.
Also die Organisation ist ganz wichtig, dass es sehr gut organisiert ist, dass die Zeiten gut geplant sind, dass Teilnehmer im Vorab früh genug wissen, was kommt auf mich zu, wie muss ich mich verplanen, muss ich vielleicht schon vor dem Training eine Arbeit machen und irgendetwas lesen oder durcharbeiten. Und bei uns wissen sie das, das heißt, sie müssen wissen. Und ich finde es sehr, sehr wichtig, dass man einerseits die Teilnehmer umfassend genug informiert, andererseits aber nicht überfrachtet.
Das heißt, es ist schon schwierig mit, wenn sie zu viel Informationen bekommen, dann hören sie auf, sich darum zu kümmern und das zu lesen. Zu wenig hilft auch nicht, weil sie dann unvorbereitet kommen. Also da den Mittelweg finden und ich glaube, jeder Einzelne, der solche Trainings vorbereitet, lernt mit jedem Training dazu.
[Claudia Schütze]
Und jeder hat bestimmt auch einen persönlichen Stil, das für sich so dieses gute Mittelmaß zu finden, denke ich. Aber wir haben auch gelernt, also unsere Einladungstexte sind wirklich kürzer und konkreter geworden. Und wir haben aber eben auch so das eine oder andere kleine Video mitgedreht, wo wir einfach sagen, die, die eben einfach auch schnell so ein Video angucken wollen, können in so einem Video auch die Informationen bekommen, die vielleicht ihnen den Rahmen jetzt ein bisschen besser erklären.
Was noch, Brigitte?
[Brigitte Hanke]
Was ich für die Schulungen selbst wichtig finde, ist tatsächlich auch mal eine Pause zu machen. Ja, das haben wir aber, glaube ich, auch schon mal kurz erwähnt. Pausen sind wichtig.
Ja, gerade wenn jetzt, ich meine, wir machen drei Stunden und die Teilnehmer gehen in eine Übungsphase. Und trotzdem muss man noch zusätzlich eine Pause machen, weil jeder, wenn einer intensiv mitarbeitet, muss er auch wirklich mal vom Schreibtisch weg und sich mal ein bisschen bewegen, Kaffee holen, was auch immer. Und das wird auch immer mit Daumen hoch sehr gerne angenommen, wobei die Leute aber auch sehr pünktlich wieder zurückkommen.
Das merken wir anfangs auch an. Wir geben immer an, Pause zehn Minuten, dann und dann geht es weiter. Übungen so und so lang, dann geht es weiter.
Und das kommt auch immer in den Chat rein. Das heißt, es wird immer in den Chat geschrieben, damit jeder nochmal nachgucken kann, ach, wann muss ich wieder da sein? Und das funktioniert echt super.
[Claudia Schütze]
Absolut. Und ich glaube, Brigitte, wo wir echt noch ein bisschen was ausprobieren könnten, ist, du bist doch eigentlich immer diejenige, die so viele Körperübungen macht in den ganzen Raumtrainings. Und ehrlich gesagt, da bin ich noch nicht mutig genug in meinen virtuellen Trainings.
Und auch das ist jetzt nicht spezifisch IT oder SAP, aber vielleicht eben doch, weil wir dann ja immer so diesen Glaubenssatz haben, naja, das sind alles Techniker, mit denen kann man so was nicht machen. Und ehrlich gesagt, da würde ich gerne mit dir demnächst auch mal ein bisschen ausprobieren, vielleicht mehr so ein bisschen Körperfitness, wie sagt man, Körperbach machen und fit sein, auch vielleicht als Ergänzung zu den Pausen mit anzubieten. Ja, da können wir uns mal was überlegen.
Brigitte, du hast noch mal zwei Sachen erwähnt, die dir richtig waren als Anmerkung. Gibt es darüber hinausgehend noch was?
[Brigitte Hanke]
Ja, zum Beispiel nach einem Training, auch im Klassenraum, mache ich es ganz gerne, dass ich zum Abschluss eine Lernkontrolle mache oder wenn es mehrere Termine sind, vielleicht das nochmal aufgreifen, die Themen vom letzten Mal praktisch wie so eine Kurzwiederholung. Und das kann man ganz gut spielerisch machen. Und das geht nicht nur im Klassenraum, also das können wir auch ganz gut in den virtuellen Schulungen machen.
Und es hat man anfangs schon erwähnt, die Teilnehmer lieben das.
[Claudia Schütze]
Und es gibt ja auch so tolle Tools heute. Es hat ja einen Quantensprung seit März 2020 gemacht mit vielen Sachen, die auch manchmal ein bisschen schnickschnack sind, um es mal so zu sagen, und anderes, was vielleicht eher solide und vor allen Dingen auch sicher ist, es einzusetzen. Aber Spaß macht es immer.
Es ist immer virtuell. Das Einzige, was an der Sache immer so ein bisschen schwierig ist, wo wir sie dann hoffentlich immer einmal kurz zum Lachen bringen, ist die Geschichte mit der Schokolade, weil die ist dann am Ende leider auch virtuell. Bei solchen kleinen Quizzes oder Rallys am Ende eines solchen Trainings.
Das stimmt, das stimmt. Selbsteinschätzung finde ich wichtig, Brigitte. Wir versuchen über die Module sozusagen so eine Entwicklung von, ich starte bis jetzt gehe ich nach Hause, auch ein bisschen die Teilnehmenden sich selber einschätzen zu lassen, um auch einen Raum zu geben, unsere Kaffeeküche eben dann vielleicht noch darüber hinaus zu nutzen und zu sagen, da würde ich gerne noch was dazulernen.
Da brauche ich auch noch was. Und dann eben genau zu wissen, was ist es, weil sie einmal darüber reflektiert haben und uns ein bisschen konkreter darauf ansprechen können.
[Brigitte Hanke]
Ja, und ich finde es auch sehr schön, also nicht nur für uns Trainerinnen, sondern auch für die Teilnehmer selbst als Reflexion, was habe ich eigentlich alles gelernt? Und wir fragen am Anfang bestimmte Themen ab, wie sicher sich die Teilnehmer fühlen bis jetzt in den und den Themen und fragen das am Ende des Trainings nochmal ab. Und da kann jeder selbst verstellen, Mensch, da habe ich doch echt was Neues dazugelernt.
Da bin ich besser geworden. Da kann ich jetzt mehr. Und das finde ich selbst immer ganz toll.
Also wenn man die Ergebnisse immer ansieht von diesen Abfragen, das ist manchmal, also könnte man sich an die Wand hängen eigentlich.
[Claudia Schütze]
Super. Gut, Brigitte, auch dass du deine Wand dekorierst mit den schönen Feedbacks der Lernenden und ihren Weiterentwicklungen zu den Lernthemen. Ich finde ehrlich gesagt, Brigitte, dass das ein ganz schöner Schluss ist oder so ein Schlusswort.
Wir haben eigentlich dieses Thema jetzt, glaube ich, recht ausführlich beleuchtet. Gestartet sind wir mit der leicht provokanten Frage oder These, ja virtuelle IT-Trainings, das sind doch jetzt alles nur Notlösungen. Und ich glaube, wir konnten hoffentlich unseren Zuhörerinnen und Zuhörern ein paar kleine praktische Anregungen geben und aber einfach auch so eine Gesamteinschätzung von uns, warum wir glauben, dass es keine Notlösungen sind, diese virtuellen Trainings und warum sie definitiv neben den Präsenztrainings irgendwann, wenn wir uns wieder im Klassenraum treffen dürfen, eine Daseinsberechtigung haben.
Und man muss sich ja gut schauen, was sind vielleicht Basistrainings großer Themen, die vielleicht auch in so einen Klassenraum gehören. Aber ich glaube, wir haben jetzt genügend Anregungen gegeben, wie man das auch für Zielgruppen, wo man vielleicht denkt, naja, aber für die geht das doch eigentlich nicht, doch erfolgreich in den virtuellen Raum bringt. Brigitte, mir hat es Spaß gemacht.
Ja, mir auch. Ich danke dir sehr, sehr herzlich, dass du dich mit mir heute auf unser virtuelles Kaffeeküchensofa gesetzt hast und freue mich natürlich auf viele weitere gemeinsame Trainings mit dir, virtueller und natürlich auch Präsenzart. Und sag für heute ganz lieben Dank, Brigitte.
Ich danke auch. Alles Gute und dann sage ich natürlich auch vielen Dank an unsere Zuhörerinnen und Zuhörer und wir freuen uns von euch zu hören. Gebt uns gerne Feedback, eure Ideen, eure Gedanken und wenn ihr spannende Ideen für unseren Podcast habt oder für Gäste, die ihr gerne bei uns hören möchtet, dann schreibt uns.
Und bis dahin, macht's gut und bis bald. Tschüss.