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VOPA+ – eine Utopie effektiver Führung?

Vor dem Hintergrund des sich stetig wandelnden VUCA-Umfelds hat Dr. Willms Buhse das VOPA+-Modell entwickelt. Es propagiert Vernetzung, Offenheit, Partizipation, Agilität und Vertrauen als Basis für eine moderne Führungskultur. Wie kann das in der Praxis gelingen?
30. November 2019
2 min
Laura Heß, tts - knowledge matters. Laura Heß

Unvorhersehbare Probleme, Ziele, die sich abrupt ändern, und Strategien, die morgen schon veraltet sind: Nicht nur Mitarbeitende, auch Führungskräfte müssen sich auf das sich stetig verändernde VUCA-Umfeld einstellen. Denn was früher als effektive und effiziente Führung galt, bewährt sich in Zeiten des Wandels nicht unbedingt. Zeit also, die eigene Rolle zu überdenken und den persönlichen Führungsstil an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Einschlägige Leadership-Literatur spricht in diesem Zusammenhang immer wieder vom VOPA+-Modell, das Dr. Willms Buhse 2014 entwickelt hat. Bei diesem Modell geht es nicht darum, etablierte Strukturen kategorisch aufzulösen oder die eigene Planlosigkeit geschickt zu tarnen. Vielmehr geht es um eine bessere Führung, die sich aus einem zeitgemäßen Mindset ergibt.

VOPA+ Modell, Dr. Willms Buhse: Vernetzung, Offenheit, Partizipation, Agilität + Vertrauen

Anhand von fünf Begriffen beschreibt Buhse die Werte, die aus seiner Sicht besondere Relevanz besitzen. VOPA+ steht für

Vernetzung

Vernetzung sollte auf allen Ebenen, sowohl intern als auch extern, erfolgen, um die interdisziplinäre Kollaboration zu fördern und Lernerfahrungen zu ermöglichen. Dafür bieten sich neben den bewährten auch neue Kanäle an wie soziale Medien und virtuelle Communitys.

Offenheit

Eine von Offenheit und Transparenz geprägte Unternehmenskultur schafft einen Rahmen, in dem ein konsequenter Informationsaustausch gelingen und die Experimentierfreudigkeit der Mitarbeiter wachsen kann.

Partizipation

Die ehrliche Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse kann wertvolles Wissen zugänglich machen. Ob am Ende daraus innovative Ideen entstehen oder „nur“ die Eigenverantwortung gestärkt wird – letztendlich profitieren alle davon.

Agilität

Autonome Arbeitsweisen und eine Philosophie der kleinen Schritte sind die Mittel der Wahl, damit aus Irrtümern gelernt und jederzeit ein Richtungswechsel vorgenommen werden kann. Zu einer agilen Arbeitsweise zählt auch, dass Führungskräfte eine positive Fehlerkultur im Unternehmen fördern.

Das + für Vertrauen

Die Basis für die oben beschriebene Transformation bildet das Vertrauen – in sich selbst und in die Mitarbeiter. Denn nur, wenn Führungskräfte lernen, loszulassen, kann VOPA+ auch in der Praxis gelingen.

Sicher, solch eine Wandlung gelingt nicht von heute auf morgen, denn gegenseitiges Vertrauen muss wachsen. Agile Führungsmethoden oder auch Peer-Learning-Methoden wie Working Out Loud oder lernOS unterstützen die Entwicklung einer VOPA+-Kultur. Und auch wenn vieles zunächst vielleicht idealistisch klingt: Der Weg zu einer vertrauensbasierten Führungskultur lohnt sich. Denn letztendlich geht es – ganz im Sinne von VOPA+ – nicht um das eine große Ziel, das wir damit erreichen wollen. Es geht um die vielen kleinen Schritte, die uns jeden Tag aufs Neue ein Stück in die richtige Richtung tragen.

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