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Qualitätskriterien für gute Workshops

Workshops haben ein positives Image. Der Begriff verheißt konkrete Ergebnisse, Mitwirkung, Ko-Kreation und Teamintelligenz. Workshops können Großartiges entstehen lassen … oder ermüdendes Beschäftigungstheater sein.
12. Januar 2024
2 min
Johannes Starke, Product Manager Learning & E-Learning Expert, tts GmbH Johannes Starke

Damit Workshops einen Rahmen für wertvolle Arbeit bieten können, sollten folgende Qualitätskriterien und Workshop-Prinzipien beachtet werden:

1. Klare Ziele, Strukturierung und Regeln

Eine im Vorfeld abgestimmte und kommunizierte Zielklärung, Agenda, Zwischenziele, Zeitplan, Erwartungen, Erfolgskriterien, Vorbereitungsmöglichkeiten und Art/Regeln der Zusammenarbeit geben den Teilnehmenden Orientierung und ermöglichen eine effiziente Zeitnutzung. Gleichzeitig ist die Workshopstruktur flexibel genug, um auf sich ändernde Bedarfe während des Workshops eingehen zu können.

2. Passung von Inhalt, Stil, Praktiken

Inhalte, Vorgehen, Auftreten, Begriffe, Sprache, Arten der Kommunikation, Anforderungsniveau etc. entsprechen den Erwartungen der Teilnehmenden und (soweit möglich) den implizit und explizit geteilten Regeln und Praktiken, Prozessen und Codes ... oder brechen methodisch bewusst mit ihnen. Neues oder Ungewohntes wird sorgfältig eingeführt und baut auf Bekanntem oder Gewohntem auf.

3. Ein Klima für inklusives, partizipatives, sicheres und wirksames Zusammenarbeiten

Vor, im und nach dem Workshop wird die Art der Zusammenarbeit so gestaltet, dass die Teilnehmenden ihre diversen Potenziale und Ideen möglichst barrierefrei, sichtbar und sicher einbringen können. Barrieren, Hierarchie- und Machtstrukturen werden ggf. thematisiert und durch bewusstes Vorgehen vor, im und nach dem Workshop bearbeitbar gemacht.

4. Die richtigen Teilnehmenden

Es wird darauf geachtet, dass für die Zielerreichung relevante Betroffene am Workshop teilnehmen oder vertreten werden und ihre jeweiligen Stimmen gehört werden.

5. Gemeinsames Erarbeiten statt Vorgeben und Abnicken

Ein Workshop ist kein Training. Im Zentrum steht nicht das Verinnerlichen vorgegebener Inhalte, sondern das gemeinsame Erarbeiten von Optionen. Das setzt die gemeinsame und kooperative Anstrengung aller Beteiligten voraus. Workshop-Facilitator:innen verantworten den Prozess und unterstützen die Ziel- und Entscheidungsfindung. Alle Workshop-Beteiligten verantworten die Ergebnisse.

6. Die Zusammenarbeit beginnt vor dem Workshoptag und geht über ihn hinaus

Zu einem gelungenen Workshop gehören die Einstimmung und Vorbereitung der Teilnehmenden ebenso wie die Weiterarbeit, die Kommunikation und das Einbringen der Ergebnisse in die tägliche Praxis. In Workshops sind diese ‚Nahtstellen‘ bewusst eingeplant und fördern so die Ausweitung der Zusammenarbeit in einer Weise, die mit den Bedarfen und verfügbaren Ressourcen der Teilnehmenden vereinbar ist.

7. Zielunterstützender Einsatz von Technik

Die vor, während und nach dem Workshoptag eingesetzten Werkzeuge und Infrastrukturen unterstützen das ressourcenschonende und barrierefreie Erreichen der Workshopziele.

8. Passender und abwechslungsreicher Methodeneinsatz

Die eingesetzten Methoden unterstützen das Erreichen der genannten Qualitätskriterien. Workshop-Facilitator:innen greifen deshalb auf eine Vielfalt an Methoden zurück und wählen die passenden bewusst aus.

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