LERNLUST #63 // Wofür eine Digital Adoption Platform? Es gibt doch KI!

In dieser Podcastfolge spricht Susanne Dube, Learning Consultant bei tts, mit Achim Kümmerle, Head of Product Management der tts performance suite. Die beiden beleuchten, welche Aufgaben KI im Arbeitsalltag heute tatsächlich übernehmen kann und wo ihre Grenzen liegen. Dabei zeigt sich: Nicht jede Fragestellung lässt sich mit generativer KI sinnvoll beantworten, vor allem, wenn es um Regeln, Unternehmenswerte oder klare Handlungsrichtlinien geht.
Eine Digital Adoption Platform (DAP) wie die tts performance suite bietet hier entscheidende Vorteile: Sie liefert Informationen im richtigen Moment – kontextbezogen, regelbasiert und qualitätsgesichert. Zudem hilft sie Mitarbeitenden, sich in komplexen Prozessen sicher zu bewegen. Die Episode zeigt außerdem, wie sich KI und DAP sinnvoll miteinander verbinden lassen, anstatt sie gegeneinander auszuspielen.
- Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Klickpfad und einem Prompt?
- Wann ist Unternehmenswissen zu „verrottet“ für die KI?
- Und warum sollte eine DAP als zentrale Anlaufstelle funktionieren – ähnlich wie die 110?
Diese und viele weitere Fragen werden im Gespräch zwischen Susanne Dube und Achim Kümmerle diskutiert.
Shownotes
Host:
Susanne Dube, Teamlead Learning // LinkedIn
Gast:
Achim Kümmerle, Head of Product Management // LinkedIn
Was ist eine Digital Adoption Platform?
Die drei Saeulen einer Digital Adoption Platform
Generative KI und DAP: Alternative oder „perfektes Paar“?
KI sicher nutzen: Rechtliche Herausforderungen
DAP als Effizienz-Booster für Generative KI
tts performance suite powered by AI
Alle Episoden unseres LERNLUST Podcasts finden Sie auch auf:
Apple Podcasts | Spotify | Google Podcasts | Amazon Music | Deezer
Transkript
Intro:
[0:03] Lernlust, der Podcast für alles rund ums Thema Corporate Learning. Wir sind Claudia Schütze und Susanne Dube und wir sind Learning Consultants bei der tts und wir sind die Hosts dieses Podcastes. Und hier werden wir uns über Themen unseres Arbeitsbereiches miteinander austauschen, also alles, was Lernen in Organisationen heute und in der Zukunft betrifft. Und wir werden uns von Zeit zu Zeit interne oder auch externe Experten in unsere Runde einladen. Und wir freuen uns, wenn ihr dabei seid.
Susanne:
[0:44] Heute mal keine Sound-Schnipsel. Stattdessen lade ich euch direkt ein, mit mir gemeinsam in einen Austausch zu den Herausforderungen von Digital Adoption Solutions einzutauchen. Digital Adoption Solutions. Das sind Hilfesysteme, die uns durch den digitalen Dschungel der Arbeitswelt führen sollen. Die uns also technische Hilfen im Moment of Need und Business Guidance innerhalb des Unternehmens bieten. Also die tts-Performance-Suites dieser Welt oder vielleicht auch andere Tools. In den letzten Jahren wurde uns nun immer wieder prophezeit, dass KI als Hilfe für jeden und jedes Thema fungieren kann. Sie ist das Helferlein für alles. Doch hat sie damit wirklich den gleichen oder gar denselben Zweck? Funktioniert sie genauso und muss man beide Systeme als Gegensatz oder als etwas Gemeinsames betrachten? Darüber spreche ich mit Achim Kümmerle, der mich mit seinen pragmatischen, aber auch fantasievollen Gedanken schon in vielen gemeinsamen Diskussionen begeistern konnte. Ich freue mich schon auf heute.
Susanne:
[1:50] Guten Morgen, Achim. Herzlich willkommen bei mir heute auf dem Lernlust-Sofa.
Achim:
[1:56] Hallo Susanne, freut mich hier zu sein.
Susanne:
[1:59] Schön, dass du wieder dabei bist. Heute habe ich ja tatsächlich ein Thema, was wir noch gar nicht so genau eingegrenzt haben, aber etwas, was mich schon die ganze Zeit umtreibt. Denn wir reden ja öfter mal miteinander, du als tts-Produktmanager, der da irgendwie aktiv ist in der Entwicklung der tts-Performance Suite, also unserer Digital Adoption Plattform und den ganzen Herausforderungen, die so die KI bringt, also den Sachen, denen ich beim Kunden immer begegne, die sagen, eine KI kann quasi alles übernehmen und wir brauchen gar nichts anderes im Business Management mehr als irgendein Large Language Model oder Chat-GPT. Darüber haben wir ja schon ein paar Mal gesprochen, ne?
Achim:
[2:40] Mhm, genau.
Susanne:
[2:42] Und herrliche Diskussionen geführt. Und was ich mich da immer gefragt habe,
Susanne:
[2:46] ist, begegnet dir das nur in den Gesprächen mit mir oder begegnet dir das auch in Gesprächen mit Kunden in irgendeiner Form?
Achim:
[2:54] Ja, das hat tatsächlich nicht nur mit dir zu tun. Das ist was, nicht nur ich, sondern auch eine ganze Reihe von Kollegen begegnen, denen aktuell immer häufiger. Das ganze Thema KI ist bei Kunden ganz oft, zumindest bei den Ansprechpartnern, mit denen wir bei Kunden so zu tun haben, ist das ganz häufig noch ein sehr nebulöses Thema mit so ein bisschen überzogener Erwartungshaltung, was glaube ich auch ein Stück weit aus Unwissenheit herrührt. Das Ganze ist so ein bisschen mystisch. Es klingt so, als könnte das irgendwie der Allheilsbringer für wirklich alles und jedes sein. Gleichzeitig aber auch der totale Untergang von allem. Also deswegen ist das so eine Blackbox, wo man sehr viel Erwartung hat. Einige davon, da ist man sehr beeindruckt, was heutzutage schon geht. Und das fing irgendwie an mit einem ChatGPT vor, weiß ich gar nicht, drei Jahren oder sowas. Dann plötzlich kann das Ding irgendwann Bilder generieren und das ist man total beeindruckt. Dann macht das Ding Videos, jetzt aktuell gerade Agentic AI, irgendwelche Agenten, die selbst entscheiden.
Achim:
[4:10] Also gesamte Geschäftsprozesse von alleine und zwar nicht einfach nur basierend auf irgendwelchen Regeln. Wenn dann irgendeine Aktion ausgeführt, sondern die tatsächlich selber denken, wie auch immer das dann konkret bedeuten mag, und selber Situationen bewerten und basierend darauf dann entscheiden und Aktionen ausführen. Das klingt eigentlich so, als bräuchte es uns Menschen demnächst gar nicht mehr, weil wenn Agenten quasi selbstständig entscheiden können und Prozesse ausführen können, Wozu brauche ich dann noch eigentlich überhaupt irgendwelche Menschen in einem Unternehmen, wenn das alles komplett automatisiert geht? Das ist natürlich ein kleines Stück weit weg. Ich will nicht sagen, dass das nie passieren wird, dafür kann ich das auch nicht so konkret überblicken, aber das wird noch eine ganze Weile dauern. Man sieht das ja so ein bisschen, das ganze Thema, wenn man zu Agentic AI nimmt, dann sind da Unternehmen schon sehr lange dran, das hieß immer nicht so. Irgendwie so ein Tesla mit, oder generell hat mit Tesla nichts zu tun, aber so selbstfahrende Autos, das ist nichts anderes als Agentic AI.
Susanne:
[5:27] Okay.
Achim:
[5:28] Letzten Endes gibt es Sensoren, Kameras, irgendwelche Radarsensoren, die mir Input geben und basierend auf diesen Informationen entscheidet dann, dass Auto, ob es bremsen muss, nach links, rechts lenken muss, was auch immer, beschleunigen muss, wenn die Ampel grün wird und dergleichen.
Susanne:
[5:47] So gesehen habe ich das ja auch schon, ich habe ja gar keinen Tesla, ich habe ein anderes Auto, aber ich habe es ja schon mit meinem Selbst-Einparken, quasi.
Achim:
[5:54] Genau, ja, absolut. Und das gibt es schon relativ lange. Die Aufgabenstellung, die scheint ja eigentlich erstmal, wenn man ehrlich ist, nicht wirklich komplex. Also ich habe irgendwie eine Fahrbahnbegrenzung, wenn vorne irgendwas, eine Ampel auf rot springt, dann halt anhalten. Das sind vergleichsweise einfache Entscheidungen, die man da treffen muss. Man sieht daran aber schon, dass das halt doch nicht so trivial ist, sonst würden die Autos ja schon längst wirklich zuverlässig selbst fahren. Und das, obwohl man da schon, wie gesagt, seit Jahren dran ist, da Milliarden investiert werden, alle großen Unternehmen, egal ob Google, Tesla, Mercedes, BMW, alle sind da letzten Endes dran und versuchen, das irgendwie in den Griff zu kriegen, es wird besser, keine Frage, aber das ist ja noch vergleichsweise, wie gesagt, auf den ersten Blick eine sehr einfache Aufgabenstellung, denkt man so.
Susanne:
[6:48] Das stimmt. Jetzt wollte ich gerade sagen, kommt, aber das ist ja jetzt ein sehr, sehr großes Thema. Wir haben es weit aufgemacht, lass uns doch konkreter werden. Aber wenn du jetzt sagst, das ist das einfache Thema, dann komme ich jetzt vielleicht sogar mit dem komplizierteren, weil ich mal wieder zurück so auf unseren beruflichen Kontext kommen möchte. Und ich dich ja gefragt habe, hey, fragen dich Kunden sowas schon mal oder sind dir da schon Fragen begegnet? Weil was ich mir vorstellen könnte, und ich glaube, das habe ich dich ja auch
Susanne:
[7:12] schon mal so gefragt, zum Beispiel, kann man jetzt ein Large Language Model, eine KI, in unsere Digital Adoption Plattform integrieren? Oder brauche ich sowas wie eine Digital Adoption Plattform oder Wissensmanagement im Unternehmen überhaupt noch? Und kann ich nicht alles mit einem Chat-GPT einfach machen?
Achim:
[7:31] Genau. Im Prinzip ist das die eigentliche Frage, mit der Kunden kommen, ob sie dann wirklich so ganz direkt gestellt wird. Das nimmt so ein bisschen zu, dass man wirklich auch irgendwie sagt, wir führen irgendwie ein Large Language Model ein, wir haben ein eigenes GPT und wir überlegen erstmal, ob wir überhaupt noch eine DAP brauchen oder ob das Ding nicht quasi alles von alleine löst. Das ist tatsächlich, ich kann es ein Stück weit verstehen, wenn einem nicht ganz bewusst ist, wo da sinnvolle Einsatzszenarien sind. Bei sowas wie einer Digital Adoption Plattform geht es ja darum, also dieses A, dieses Digital Adoption, da geht es ja darum, Dinge quasi Mitarbeitern, die dazu zu bringen oder zu befähigen, Sachen anzunehmen, seien es irgendwelche Softwareanwendungen, die neu eingeführt werden, mit der sie interagieren müssen, da kommt dann bei sich dann schon die Katze in den Schwanz, also wenn ich jetzt Agentic AI denke, dann habe ich keinen Menschen mehr, der mit der Software interagiert, dann brauche ich in dem Fall für so ein Szenario, also was ein Agent von alleine macht, brauche ich natürlich keine DAP mehr, da brauche ich aber auch keinen Menschen mehr.
Susanne:
[8:52] Du bist immer gleich so absolut.
Achim:
[8:55] Naja, ich glaube aber nicht, dass man gar keine Menschen mehr braucht. Das wäre jetzt, wie gesagt, da sind wir noch echt ein ganzes Stück weit meiner Meinung nach entfernt. Ich glaube, dass die Aufgaben sich schon ändern werden. Was weiß ich, ich brauche halt heutzutage sehr viel weniger Leute, die irgendwie Briefumschläge anlöllern und zukleben, weil ich potenziell eine Mail schicke. Deswegen brauche ich trotzdem noch Menschen, die dann Mails schreiben und verschicken. Zum Beispiel.
Susanne:
[9:22] Oder sie schreiben lassen und dann zumindest drüber lesen und verschicken.
Achim:
[9:25] Zum Beispiel auch. Ich war jetzt noch so vor, vor Mails ist ja jetzt nicht so ganz die neueste Erfindung, das gab es ja schon vor ein paar Jahren. Ich wollte nur sagen, das hat den Arbeitsprozess verändert, aber den Menschen als solches jetzt noch nicht komplett ersetzt, obwohl man eben tatsächlich die Prozesse und die Technologien vereinfacht und neue Möglichkeiten dafür einsetzt. Da muss ich aufpassen, dass ich mich nicht komplett verzettel. Meine Frage war ja irgendwie tatsächlich, ob man das nicht trotzdem braucht. Also es wird ja auch nach wie vor in großen Unternehmen relativ viel, gerade du bist glaube ich auch in dem Thema recht aktiv, SAP, SAP/4 HANA, das wird ja immer noch eingesetzt und implementiert und aktualisiert, das heißt ja.
Achim:
[10:13] Ich habe immer noch Menschen, die da mitarbeiten. Und um die zu befähigen, dass sie nicht nur die Softwareanwendung als solches verstehen, sondern dass sie auch verstehen, was für Prozesse, was für Geschäftsprozesse dahinter sich verbergen, was für interne Regularien, und jetzt kommen wir in diesem, wir nennen das immer so als Abgrenzung zu dieser Technology Guidance, also wie funktioniert ein SAP, wie funktioniert ein Outlook, ein Teams, was auch immer, welche Knöpfe tun was, was tatsächlich auf diese Hilfestellung im Umgang mit der IT, also Technology Guidance bezieht. In dem Gegenzug gibt es eine ganze Menge an Know-how, was für Mitarbeiter wichtig ist.
Achim:
[11:01] Was sich eben abseits von dem reinen Handling, also was für Richtlinien gibt es, was für Werte tatsächlich, das hört sich jetzt so sehr hochtrabend an, aber... Wir hatten das auch schon mal gehabt, also wenn ich jetzt irgendwie so ein Unternehmen wie Patagonia bin, dann habe ich komplett andere Werte. Das zieht sich durch vom Marketing über die Produktentwicklung bis hin zum Einkauf. Ich kaufe eben nicht, wie vielleicht das dann bei einem Primark oder Shein oder wie auch immer so diese chinesischen, wirklich super günstig Klamottenhersteller, da ist wirklich,... Die können nicht nachhaltige Biowolle irgendwie einkaufen, weil das passt in ihr Konzept nicht rein. Und das meine ich jetzt eher so mit Werten. Das heißt also auch Vorgaben,
Achim:
[11:53] Richtlinien, Guidelines im Bereich des Einkaufs spiegeln Werte des Unternehmens wieder.
Susanne:
[12:00] Bevor wir jetzt noch weiter in die Werte reingehen, nur noch mal einen Schritt zurück, weil du hast zwei Sachen erwähnt und ich glaube, das ist wichtig für Menschen, die uns nicht kennen, um zu verstehen, was meinen wir, wenn wir von einer DAP, also einer Digital Adoption Plattform reden, was macht die eigentlich? Da hast du jetzt zwei Teile unterschieden. Du hast einmal diese technologische Komponente beschrieben. Das heißt, ich habe eine Möglichkeit, dass ich mir Softwareklicks quasi im Moment of Need, also dann, wenn ich es gerade brauche, zeigen lassen kann als Endnutzer.
Achim:
[12:29] Genau, das sind so diese klassischen Klick-für-Klick-Anleitungen, wo ich eben durch Anwendungsprozesse durchgeführt werde und Informationen kriege, in welcher Abfolge ich das eben klicken soll.
Susanne:
[12:42] Genau, und das kommt dann idealerweise genau dann, wenn ich es gerade brauche, weil da vielleicht so ein Match mit dem System ist, mit dem Rechner, wo ich gerade drauf bin, und dann kommt es dann, wenn ich es brauche. Das ist der eine Teil.
Achim:
[12:53] Genau, das ist der eine Teil. Und das, was du jetzt gerade angesprochen hast, Das ist natürlich auch ein Stück weit das Elegante, zumindest jetzt mal an unserer Lösung.
Susanne:
[13:03] Jetzt wird es kaum Werbung.
Achim:
[13:06] Genau, jetzt musst du noch so kurz den Werbeblock einblenden. Das ist ja tatsächlich das eigentlich Entscheidende, dass man den Leuten diese Hilfe so schnell und einfach zur Verfügung stellt, wie irgend möglich. Und zwar auch die richtige. Du spielst jetzt so ein bisschen, du hattest es so gesagt, dass man das dann direkt angezeigt bekommt. Das ist das, was wir Kontext nennen. Zu einem Kontext gehört eben tatsächlich die Situation, in der ich mich aktuell gerade befinde. Also bin ich jetzt in tatsächlich einem Einkaufs- oder einem Verkaufsauftrag anlegen, in SAP, bin ich irgendwo in einer Kampagne, in einem Salesforce-System. Was für eine Rolle habe ich? Das gehört genauso zum Kontext. Also bin ich Manager, bin ich Angestellter, bin ich was auch immer, um dann eben tatsächlich die richtigen Klick-Anleitungen angezeigt zu bekommen, ohne langfristig oder lange suchen zu müssen. Und womöglich, also mir als Angestellter hilft das nicht, wenn ich eine Anleitung dazu kriege, die der Manager braucht, um irgendwas freizugeben, wenn ich aber eigentlich, also wenn mir die Berechtigung dazu fehlen würde. Ja. Das heißt also, die IT-Umgebung, in der ich mich befinde, der Prozess, in dem ich mich befinde, plus meine Rolle, plus meine Sprache, das sind so Dinge, die Kontext definieren und über die man den entsprechenden Mitarbeitern das Finden von solchen Anleitungen erleichtern kann.
Susanne:
[14:34] So, das ist der eine Teil, genau. Ich finde, hast du sehr schön erklärt, Werbung aus, weil jetzt waren wir ja gerade so ein bisschen in dem anderen Teil, weil was es auch macht, ist quasi, dass ich Sachen strukturiert zur Verfügung stellen kann und wirklich Anweisungen quasi und, wie hast du es gerade genannt? Also Kultur? Nee, du hast es anders genannt. Du hast verglichen quasi Patagonia mit den Primarks dieser Welt.
Achim:
[15:01] Genau, das sind ja immer, also Anweisungen, das klingt halt so sehr, sehr starr. Also deswegen bin ich immer so eher auf dieser Richtung von Vermittlung von Werten. Das klingt sehr hochtrabend, aber das ist, also das fängt an bei Compliance-Dingen, wo du sagst, kann man sich sehr gut vorstellen, also wenn man jetzt irgendwo, keine Ahnung, Also die Wertvorstellung und die Compliance-Vorstellung von einem Trump, der irgendwie für 400 Millionen Euro sich irgendwie ein Flugzeug schenken lässt, die sind offensichtlich andere als üblicherweise in einem Unternehmen, wo du sagst, also so Geschenke, Zuwendungen und andere Aufmerksamkeiten, das wird irgendwo bei 40 Euro auf oder sowas. Darf ich noch annehmen, alles darüber hinaus muss ich irgendwie ablehnen oder muss ich irgendwie was, wie auch immer, mich verhalten, weil es eben tatsächlich zu so einer Compliance-Richtlinie nicht passt. Und da geht es ja nicht darum, dass irgendjemand sagt, ey, die Susanne, die hat nicht mehr verdient als 40 Euro, jetzt von einem Kunden gegebenenfalls mal geschenkt zu bekommen, nur weil das Projekt so gut lief, sondern damit möchte man ja vermeiden, dass man irgendwie in irgendwelchen...
Susanne:
[16:14] Dass ich bestechlich bin.
Achim:
[16:16] Bestechlichkeit oder, eine gewisse Objektivität und eine Gerechtigkeit. Und das sind ja alles auch Themen, die, zahlen ein in Werte.
Susanne:
[16:27] Genau. Aber am Ende sind es so Anweisungen. So Anweisungen, klare Richtlinien, genau das.
Achim:
[16:34] Genau. Also absolut. Ich wollte nur sagen, es geht nicht tatsächlich um die konkrete Anweisung, die man damit vermittelt, auch wenn die damit verbunden ist. Und das ist auch entscheidend wichtig, weil es ist jetzt bei diesem blöden Beispiel mit diesen Geschenken und Zuwendungen. Es ist halt aber 41 Euro schon falsch. Du darfst das dann eigentlich nicht mehr annehmen, wenn die Grenze des Unternehmens 40 Euro sind. Und das ist jetzt nicht zwingend gesetzlich immer alles vorgeschrieben, sondern das sind Vorgaben, Richtlinien eines Unternehmens, die sagen, bis zu einer Grenze so und so darfst du das. Das fängt an bei diesen Geschenken, Zuwendungen. Das hast du bei Reiserichtlinien, wo du sagst, man darf irgendwelche. Hotels bis zu einem bestimmten Betrag, in Ausnahmesituationen, was weiß ich, wenn Messe ist oder sonst was für ein Ereignis, dann kann man was freigeben lassen bis zu einem anderen Betrag. Das sind ja alles Richtlinien, die man als Unternehmen gerne hätte, dass die Mitarbeiter die auch entsprechend einhalten. Und da ist, wie gesagt, wenig Spielraum, sondern der Spielraum ist relativ klar definiert in Form von Regeln. Und um jetzt da in den Bogen zu spannen, bei solchen Dingen ist dann tatsächlich ein Einsatz von einem ChatGPT mittelmäßig hilfreich.
Susanne:
[18:01] Ja, weil tatsächlich ja, also nur mal so für mich übersetzt, ein Chat-GPT ist ein Large Language Model. Was es gut kann, ist halt Sprache formulieren und gerade wenn es aber um klare Regeln geht, dann ist ja Sprache nicht wichtig, um etwas schön zu machen oder schön formuliert zu machen, sondern Sprache ist wichtig, um klare Aussagen zu treffen. Und da ist tatsächlich die Frage, ob dann die Wahrscheinlichkeiten, die dafür sorgen, dass die KI eine bestimmte Satzformulierung verwendet, dann das Richtige ist, um genau diesen Sinn, den wir ja in die Sprache reingeben, zu übertragen. Das heißt, da könnte es dann Abweichungen geben, Knackpunkte geben, die vielleicht dann nicht so funktionieren, wie ich mir das gewünscht habe in dem Moment.
Achim:
[18:43] Auf jeden Fall. Also deswegen, das ist eigentlich ganz gut beschrieben. Es geht um Wahrscheinlichkeiten. Und es gibt aber, blöd gesprochen, es gibt Sonderfälle, wo dann eben eine Wahrscheinlichkeit mir aus der Anzahl aller Fälle zwar die wahrscheinlichste Antwort gibt, aber für meinen konkreten Sonderfall ist das eben genau nicht die richtige Antwort. Wenn ich aber rein über Wahrscheinlichkeiten, so wie Large-Language-Models funktionieren gehe, ist das, Unter Umständen mit einer, und das ist dann ja auch immer noch der zweite Haken, dass so ein Large-Language-Model ja immer wenig, jetzt muss ich aufpassen, dass ich das nicht irgendwie zu romantisiere. Wie du gesagt hast, es sind Wahrscheinlichkeiten, das Ding denkt ja nicht. Aber es kommt auch nie selbstreflektiert oder selbstkritisch rüber, sondern es gibt einem ja eine Antwort. Und das klingt immer sehr vernünftig, es ist schön formuliert und klingt deswegen schon extrem verlockend, als wäre das eben Fakt oder die Wahrheit, was nicht zwingend stimmen muss.
Susanne:
[19:55] Es ist ja wie wenn ich etwas sehr, sehr Selbstbewusstes wiedergebe.
Achim:
[20:00] Genau, jetzt wollte ich halt selbstbewusst nicht einem Large-Language-Model als Attribut unterstellen. Ja, genau, aber das, was ich als, also erstens tendiert das Ding ja immer dazu, will ja immer eine Antwort geben. Es gibt ja ganz selten ein, oh weiß ich nicht, obwohl, oh weiß ich nicht, in vielen Fällen auch bei Menschen eine sehr viel bessere Antwort wäre, als einfach mal irgendwas zu antworten, nur damit man nicht doof dasteht.
Susanne:
[20:28] Aber das haben die Programmierer nicht gewollt. Die wollten keinen weiß ich nicht. Die wollten, dass es immer was sagt.
Achim:
[20:34] Offensichtlich. Ob das jetzt die Programmierer so wollten, ob das, also ich würde eher denken, dass das, sagen wir mal, dieses Modell an sich die Grundlage dieses Modells ist, weil es, wie gesagt, es gibt ja einfach die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Antwort geringer, aber sie ist ja trotzdem irgendwie da. Also die kann ja auch verschwindend gering sein, aber es gibt trotzdem noch eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass das richtig ist. Insofern würde ich behaupten, das liegt nicht an den Programmierern, die das nicht berücksichtigt haben, sondern dass das eine Grundlage dieses Modells ist. Und das ist aber genau das, was eben, wenn wir jetzt zu diesen Richtlinien, Compliance, Guidelines, Verfahrensanweisungen zu Themen gibt, wo ich als Unternehmen versuche, das jetzt bewusst in eine bestimmte Richtung zu lenken, bewusst Mitarbeiter auf ein bestimmtes Thema zu sensibilisieren, wo ich auch nicht zwingend aus der Vergangenheit immer irgendwie schöpfen kann, was ja auch, also so eine KI kann ja nur aus der Vergangenheit lernen, um dann das in der Zukunft weiter anzuwenden. Das heißt, wenn ich jetzt als Unternehmen tatsächlich.
Achim:
[21:48] Eine Änderung in meinen Werten habe, also jetzt nimm dir ja was weiß ich, es gibt hier irgendwie, Sie müssen sich aufpassen, dass ich nicht durcheinander komme, welches welches ist, aber großer Energieanbieter aus dem Ruhrpott, die dann auch gesagt haben, okay, wir machen jetzt irgendwie, wir spalten das auf. Wir haben einmal die schmutzige Energie in einem Unternehmen und dann haben wir noch so die grüne Energie in einem anderen Unternehmen. Da sind ja trotzdem Mitarbeiter drin, die vorher halt irgendwie, blöd gesprochen, billigen Strom verkauft haben und jetzt sollen sie plötzlich grüne Energie verkaufen. Das ist ein ganz anderer Unternehmenswert, den man eigentlich irgendwie auch als Mitarbeiter verinnerlichen muss. Das kann ich jetzt nicht basierend auf den vielen Jahren, wie das Unternehmen halt irgendwie so einen bunten Mix an Energie angeboten hat. Jetzt plötzlich sagen ... Also durch die KI wird das nicht kommen. Ich muss das als Unternehmen definieren. Das ist eine Strategie zu sagen, wir glauben in der Zukunft, wollen wir in die Richtung gehen, wie auch immer.
Achim:
[22:56] Autobauer, die irgendwie sagen, wir haben jetzt zig Jahre irgendwie Verbrennermotoren gebaut. Wir entscheiden ab einem Punkt, wir wollen jetzt entweder anders oder eben leider halt auch nicht, funktioniert ja nicht überall besonders gut, aber so eine Entscheidung für einen Shift in der Unternehmensstrategie geht ganz oft einher mit eben geänderten Regeln, Prozessen und eben diesen Werten, die damit verbunden sind.
Susanne:
[23:24] Und da stelle ich mir einen Punkt.
Achim:
[23:25] Das kann ich über die KI nicht vermitteln.
Susanne:
[23:26] Wollte ich gerade sagen, jetzt stelle ich mir auch die Umstellung der KI unglaublich schwierig vor, weil ja alles, was vorher richtig war, dann plötzlich eben nicht mehr richtig ist. Und wenn ich das selbst als Mensch mache, dann uns fällt es ja leicht zu sagen, ist halt jetzt, also mehr oder weniger leicht, ist ein Change.
Achim:
[23:42] Ich wollte gerade sagen, ich habe immer schon so gemacht, dass ich dir auch irgendwo in deinem Beruf durchaus ab und an begegne.
Susanne:
[23:50] Aber nichtsdestotrotz kriegt man das dann immer noch hin zu sagen, ist halt jetzt aber nicht mehr so. Indem man immer wieder sagt, guck, das ist die neue Regel, das ist die neue Regel, das ist die neue Regel, während eine KI ja dann diese Information drin hat. Und wem will ich das dann zeigen? Also es wird ein Programmieraufwand sein oder ein Promptingaufwand.
Achim:
[24:06] Es ist jetzt nicht so, dass eine KI das irgendwie nicht, dass man das nicht, dass man da keinen, In so einem Fall KI nicht mitnutzen kann, aber das kommt eben nicht initiiert von der KI. Über eine Optimierung der KI kann ich solche strategischen Grundentscheidungen nicht initiieren. Das heißt, ich müsste hingehen und müsste so einer KI tatsächlich diese Werte erstmal neu beibringen. Und dann kann die anfangen, dahingehend zu optimieren.
Susanne:
[24:35] Spannend.
Achim:
[24:36] Ist aber tatsächlich, und dann brauche ich trotzdem noch die Menschen, denen ich das vorab mitkriege, weil wenn die KI plötzlich ganz anders antworten würde, dann wäre der Mensch ja auch potenziell total irritiert. Warum soll ich das anders machen? Warum macht die KI potenziell was anders? War doch bisher immer nicht so. Die Menschen müsste ich dafür dann ein Stück weit trotzdem abholen. Deswegen, lange Rede, das ergänzt sich eigentlich tatsächlich sehr schön.
Achim:
[25:06] Auch diese ganzen Agentic-AI, muss man mal so ein bisschen auspassen, Agenten sind eigentlich nicht die richtige Bezeichnung dafür.
Susanne:
[25:14] Agentic, also Agent meint ja in dem Moment nur, dass die KI mehr macht, als mir nur etwas zu sagen. Sie übernimmt halt bestimmte Aufgaben schon. Also vielleicht eher der aktive KI? Was heißt Agentic? Warte, ich google das.
Achim:
[25:30] Also auf jeden Fall ist das so ein Thema, das, Hilft meines Erachtens, und das würde ich auch große Chancen darin sehen, dass man tatsächlich sich auch ein Stück weit wieder auf den eigentlichen Kern seiner Tätigkeit konzentrieren kann, wenn diese Agentic AI einem bestimmte Aufgaben erleichtert oder gar abnimmt, die gegebenenfalls gar keinen Mehrwert für das Unternehmen stiften.
Susanne:
[26:01] Genau. Also wir sollten mal, ja, sorry, erzähl deinen Satz zu Ende.
Achim:
[26:09] Also diese ganzen Verwaltungsaufwände, die ja in jedem Unternehmen da vorhanden sind, wenn man sich das anguckt, im Vergleich zu vor 100 Jahren oder was auch immer, ist der Overhead enorm gestiegen. Also ich will es keine Unternehmen nennen, aber wenn du dir da anguckst, wie so Firmenzentralen, wie groß sie sind, obwohl da eigentlich überhaupt nichts Wertschöpfung inhaltlich stattfindet, weil das ist wirklich nur Backoffice-Overhead und da wird nichts produziert, da wird nichts verkauft, da werden keine Dienstleistungen erbracht, sondern das ist wirklich Firmenzentrale, kann man sich ja vorstellen. Ich habe da schöne Gebäude mit sehr repräsentativ mit, keine Ahnung was, zigtausend Mitarbeitern und keiner davon, produziert eigentlich irgendwas, mit dem das Unternehmen Geld verdient, sondern wirklich, da ist HR, da ist irgendwie Finance, will ich jetzt gar nicht abtun, das braucht man ja auch.
Susanne:
[27:10] Ich wollte gerade sagen, jetzt kriegen ganz viele Leute Angst, was du sagst.
Achim:
[27:14] Weiß ich jetzt nicht, ob man da Angst kriegen muss, aber die ganze Welt ist komplexer. Also auch im globalen Handel ist das ja sicherlich notwendig, dass man da auch entsprechend, sonst schafft man das nicht mehr mit der bestehenden Workforce. Ob das Verhältnis aber ab einem gewissen Punkt nicht vielleicht irgendwann so ein bisschen fragwürdig wird, wenn du sagst, ich habe einen, der irgendwie, bei einem Auto, der schraubt das Auto zusammen, um das mal so ein bisschen flaps zu sagen, wenn ich pro Mitarbeiter, der das Auto zusammenschraubt, noch einen in der Verwaltung brauche, dann ist das sicherlich kein gesundes Verhältnis mehr. Dann ist das Auto unfassbar teuer, kann man sich das gar nicht mehr leisten. Insofern würde ich sagen, um das nicht noch weiter anwachsen zu lassen, bietet das durchaus ein Potenzial, dass man eben tatsächlich gewisse Prozesse automatisiert.
Susanne:
[28:07] Und wir Menschen neigen ja sowieso dazu, Sachen automatisieren zu wollen, um Sachen eben einfacher zu machen, effizienter vielleicht auch zu machen. Wobei beim Effizienzgedanken darüber sprechen wir heute nicht Effizienz und KI. Ich habe übrigens gerade mal geschaut, was Agentic alles heißen kann und ich glaube, wir bleiben bei Agentic, weil hier kommt von sanft über Silberpartikel, über agentisch, über Rollentheorie alles mögliche, Emotionsregulation steht da auch drin, also man kann viel mit dem Wort Agentic aussagen.
Achim:
[28:37] Dann bleiben wir bei Gentic und einigen uns darauf, dass es dabei tatsächlich um eine KI geht, die eben nicht quasi brav, also das andere wäre ja das Gegenteil zu Agentic, wäre ja eigentlich reaktive KI, wenn du so willst, auf Deutsch formuliert. Das heißt, ich frage sie was und kriege eine Antwort. Agenetic AI ist eigentlich die, wenn du so willst, proaktive, selbstständige KI, die eben tatsächlich Dinge selber, also Prozesse selber durchführt, Daten sammelt, entscheidet und Dinge auslöst. Meistens natürlich immer noch mit irgendeiner gewissen Interaktion des Menschen.
Susanne:
[29:14] Ansonsten… Funktioniert es nicht.
Achim:
[29:17] Was heißt, funktioniert es nicht? Also irgendwo birgt dieses ganze Thema natürlich die große Gefahr. Es ist ja eine Blackbox für den Mensch. Man kann nicht wirklich reingucken, wie bestimmte Entscheidungen entstehen. Es ist ja nicht mehr regelbasiert. Es ist ja nicht nur, dass du sagst, wenn Ampel rot, dann anhalten. Das kann man als Mensch nachvollziehen. sondern potenziell würde man ja hingehen und sagen, dass die Argentic AI regelt da selber, Und zwar findet sie von mir aus viel optimierendere Wege. Ich komme schneller von A nach B, wenn ich eben tatsächlich auf diese rote Ampel überhaupt nicht achte. In ganz vielen Fällen geht das auch gut, habe ich gelernt, funktioniert gut. Sehr plakativ. Aber ich muss bestimmte Regeln, und die Regeln, die sind eben so, dass eine KI, wenn ich ihr eine Optimierungsaufgabe gebe, unter Umständen auch Wege an den Regeln vorbei, die ich halt nicht bedacht habe. Und das ist so eine gewisse Gefahr. Da hat man in der Regel dann eben doch noch irgendwo einen Mensch, der nochmal irgendwo was entweder freigibt oder in ein Häkchen irgendwas initiiert.
Susanne:
[30:37] Also so Zwischenschritte einführen, damit da nicht irgendwas rauskommt und man am Ende überhaupt nicht mehr weiß.
Achim:
[30:42] Ich habe vorne was reingegeben.
Susanne:
[30:43] Wo ist das jetzt entstanden?
Achim:
[30:45] Einen gewissen Kontrollschritt, wie auch immer. Ansonsten, glaube ich, ist das Stand heute noch wirklich schwierig.
Achim:
[30:53] Wir hatten das schon mal irgendwie von diesem, so ein anderes, aus meiner Sicht, klassisches Beispiel ist so Urlaubsfreigabe.
Susanne:
[31:02] Spannend. Erzähl mal.
Achim:
[31:05] Da denkt man ja auch, das ist ja noch viel trivialer als jetzt so ein selbstfahrendes Auto.
Susanne:
[31:09] Wollte ich gerade sagen, also Mitarbeiter stellt Antrag, klickt freigeben, fertig.
Achim:
[31:13] Genau, kann man so machen.
Susanne:
[31:16] Aber normal prüft man doch.
Achim:
[31:18] Ich möchte eigentlich, dass eigentlich quasi auch in der Sommerferienzeit nicht irgendwie der ganze Laden brach liegt, sondern dass dann mindestens mal einer aus dem Team da ist. Vielleicht gibt es auch tatsächlich, wie soll ich sagen, vielleicht habe ich verschiedene Rollen in einem Team und ich bräuchte aus verschiedenen Rollen dann noch irgendwie jeweils einen oder Funktionen, die die erfüllen. Nicht einfach irgendeinen. Das heißt, man merkt schon, es wird ein ganz bisschen komplizierter und dann kommen noch ganz viele Sachen dazu, die halt nicht unrelevant sind bei solchen Themen wie Urlaubsfreigaben. Das ist ja immer so ein heikles Thema, einem Mitarbeiter zu sagen, den Urlaub kriegst du nicht, das möchte man eigentlich gerne möglichst vermeiden, weil das geht ganz schnell auf die Motivation und auf die Stimmung im Team. Umgekehrt aber einfach jedem Mitarbeiter, der halt irgendwie, Keine Ahnung. Am Anfang vom Jahr schon seinen ganzen Urlaub durchplant und eigentlich auch den fürs nächste Jahr schon so ungefähr mit im Kopf hat, dem einfach alles freigeben, weil er der Erste ist. Auch ungerecht. Ob es ungerecht ist, weiß ich nicht, aber es sorgt nicht unbedingt dafür, dass diejenigen, die sagen, hey, ich muss mich erst mit meinem Partner abstimmen und mal gucken, was dann in den Ferien oder wie, was weiß ich, die restliche Familie sonst so Zeit hat. Und es ist der Alleinstehende, der sagt, ich kann meinen Urlaub Freibahn planen, so wie ich will. Ich nehme die billigsten Flüge, die kriege ich dann und da, dann nehme ich Urlaub.
Susanne:
[32:40] Genau. Und dann kommt so die Mami, die planen muss, dass ihr Kind zu Omi geht. Und Omi geht auch noch arbeiten und muss auch Urlaub nehmen. Und dann hat man all diese ganzen Sachen, die dann schwierig werden. Genau.
Achim:
[32:50] Genau. Und dann gibt es ja auch dann irgendwie Sachen, wo du sagst, ja gut, ich muss halt irgendwie, muss da auf solche Sachen Rücksicht nehmen. Und was weiß ich, also ich bin der Letzte, der tatsächlich sagt, dass irgendwie automatisch alle, die irgendwie Kinder haben, Vorrang haben vor allen. Also das ist ja genauso aus meiner Sicht.
Susanne:
[33:06] Findest du nicht?
Achim:
[33:07] Ich habe ja selber Kinder und kenne das Problem, aber trotzdem ist das aus meiner Sicht so pauschal nicht korrekt. Ingekehrt kann aber auch nicht sein, dass jetzt natürlich irgendwie einfach derjenige, der sagt, hey, die billigsten Flüge finde ich kurz vor den Sommerferien hin und nach den Sommerferien zurück. Ich nehme mal sechs Wochen den ganzen Sommer frei. Sorgt auch unter Umständen, kann man ja mal machen. Also auch sowas ist durchaus denkbar, dass man sagt, hey, der hat jetzt wirklich immer irgendwie, der hat jetzt drei Jahre lang immer die ganzen Ferien über irgendwie einen sauren Apfel gebissen und geschuftet. Jetzt ist der halt mal dran.
Susanne:
[33:44] Aber das sind ja Gedanken, die ich als Führungskraft habe, aber nicht die KI.
Achim:
[33:48] Deswegen sage ich, das Urlaub freigeben klingt trivial, aber das sind Sachen, die, auch wenn man das sich vielleicht gar nicht so sehr bewusst macht, sind das Einflussfaktoren, die man damit einfließen lässt in der Entscheidung, ob man jemandem im Urlaub freigibt oder nicht. Das sind eben nicht nur harte Fakten wie, hat er überhaupt noch Urlaubstage? Ist da jemand anderes vom Team im Urlaub? Sondern da geht es auch im weitesten Sinne wieder um Werte. Ich versuche, dass ja irgendwie nicht erster kommt und kriegt. Und ich mache ein Wettrennen quasi auf über wer stellt als erstes, sondern fließen mehr Faktoren mit ein. Und der KI fließt, Und diese weichen Faktoren, also ich wüsste jetzt gar nicht, wie man den Sensor für, vielleicht geht es dem Mitarbeiter auch, ist der gerade einfach wirklich ein bisschen ausgebrannt und der braucht den Urlaub dringender als wer anderes. Das kann ja eine KI, also ich wüsste nicht, mit welchem Sensor sie sowas erfassen sollte.
Susanne:
[34:47] Nee, verstehe ich ganz gut. Jetzt haben wir das Thema ja ganz, ganz groß aufgemacht. Also wir sind jetzt bei der Agenten-KI gewesen und sind ja gestartet von, wir haben ein System, was Menschen unterstützt technisch, was Menschen unterstützt mit Regeln. Ich würde jetzt mal heimlich dazu schimmeln, wir haben es nicht gesagt, aber es unterstützt auch beim Lernen so ein bisschen, weil man Sachen gut verlinken kann. Aber das haben wir aufgemacht und haben dann gesagt, naja, mit den Regeln, die ich abbilden kann, weil Menschen etwas tun, ist es das eine, wenn ich jetzt davon ausgehen würde, dass die Agentic AI kommt, die ja da am Horizont kratzt gerade, dann kann es damit Sachen geben, die gut mit Agentic AI funktionieren können. Es kann aber auch Sachen geben, wieder diese regelbasierten, wo ich etwas Konkretes brauche. Wo ich also als Mensch eingreifen muss oder wo ich vielleicht auch einen Support brauche als Mensch, der mir die Regeln nochmal sichtbar macht. Also all diese Sachen. Wenn ich das jetzt mal wieder so ein bisschen...
Achim:
[35:48] Ich würde da kurz noch einhaken wollen. Das ist ja jetzt genau das, wo du sagst, der Mensch, also bleiben wir bei diesem Urlaubsbeispiel, wenn ich sage, okay, das ist mir vielleicht doch noch ein bisschen zu komplex, das jetzt komplett einer Agentic AI zu überlassen, dann kommt jetzt die DAP, also die Digital Adoption Plattform, dahingehend ins Spiel, dass sie quasi den Mitarbeitern ihren Handlungsspielraum quasi aufzeigt, was sie für Möglichkeiten hat. Ja. Bleiben wir dabei, das mag ja sein, dass irgendjemand irgendwie dringend aus welchen Gründen, privaten Gründen Urlaub braucht, obwohl er eigentlich gar keine freien Tage mehr hat, würde man als Führungskraft jetzt auch nicht pauschal immer sagen: Tja, Pech gehabt! Sondern dann gibt es ja dann gegebenenfalls, es gibt unbezahlten Urlaub, es gibt Möglichkeit für Sabbatical. Ich habe keine Ahnung, was ein Unternehmen potenziell für Möglichkeiten anbietet.
Susanne:
[36:41] Es gibt ja zu Rahmenbedingungen, genau.
Achim:
[36:44] Bis hin zu, was weiß ich, vielleicht wäre gar kein Urlaub gefragt, sondern vielleicht eine Kur. Ich habe keine Ahnung. Ich bin da jetzt nicht der Experte. Aber da das Unternehmen, den Mitarbeitern, den Führungskräften, die eben solche Entscheidungen treffen, die Möglichkeiten aufzuzeigen, die es im Rahmen von so, sagen wir mal, es geht generell um Abwesenheiten. Was es da für Möglichkeiten gibt, das Mitarbeitern aufzuzeigen und sie ein Stück weit in die Lage zu versetzen, gute Entscheidungen zu treffen, um eben Mitarbeiter zu halten, um Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern oder zumindest jetzt irgendwie nichts Gegenteiliges zu verursachen. Und dafür kann man so eine DAP nutzen, um eben genau wieder diese Guidelines, Richtlinien, Verfahrensanweisungen, das sind letzten Endes nicht zwingend immer, du musst genau das tun, sondern das beinhaltet in der Regel immer Handlungsspielräume. Und die zu vermitteln und den Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, ist das, was eine DAP tut. Jetzt gerade so als Führungskraft ist es ja auch nicht der Standardfall, dass du wirklich einmal die Woche über so Sonderfälle entscheiden musst. Und da aber dann tatsächlich zu sagen, okay, ich finde in so einer DAP Möglichkeiten, was ich machen kann oder an wen ich mich wenden kann, das ist das.
Susanne:
[38:11] Dann, wenn ich es gerade brauche. Jetzt sind wir wieder bei Moment of Need.
Achim:
[38:15] Ja, genau. Absolut.
Susanne:
[38:18] Genau. Das,
Susanne:
[38:21] Ich finde, wir machen das hier so schön groß, breit auf, wenn ich das jetzt mal wieder zurückführe auf die Kunden, die ja so unschuldig am Anfang gefragt haben. Haben wir ja jetzt groß und breit geantwortet. Und jetzt ist aber immer noch mir unklar, ja, hast du denn jetzt die ganze Zeit gegen die KI gewettert oder Werbung für eine DAP gemacht? Oder brauche ich jetzt beides? Brauche ich eine DAP und eine KI? Oder kriege ich das irgendwie zusammen? Kann ich das integrieren? Was wäre denn da so deine Antwort, wenn ich jetzt mit so einer gewissen Unsicherheit darauf reagiere für dich?
Achim:
[38:55] Das ist irgendwie schwierig. Das ist irgendwie so wie Essen und Trinken. Das ist ja nicht alternativ.
Achim:
[39:02] Natürlich muss ich irgendwie Nahrung aufnehmen und natürlich muss ich auch irgendwie was trinken, sonst verdurste ich halt. Und so ist das aus meiner Sicht, am besten isst man was Leckeres und hat einen guten Wein dazu, dann ist das besonders erfüllend. Und eins von beidem alleine macht einen langfristig meines Erachtens nicht glücklich. Also ich glaube tatsächlich schon, dass es unterschiedliche Einsatzszenarien sind, die sich ein Stück weit überlappen. Also ich kann natürlich auch ein Stück weit sicherlich, bei diesem vielleicht etwas plumpen Beispiel zu bleiben, ich kann mir tatsächlich auch Smoothies irgendwie trinken und kriege da ein Stück weit Nährstoffe. (Wird aber furchtbar ungesund.) Naja, wenn das so grüne Dinger sind mit, keine Ahnung, das wird reingemixt, egal. Ich wollte nur sagen, das überlappt schon auch ein Stück weit. Also ich kann schon auch irgendwie Nährstoffe über Trinken aufnehmen, ich kann auch ein Stück weit Flüssigkeit über Essen aufnehmen, aber so ganz komplett eins ohne das andere, es macht einen, wie gesagt, nicht glücklich und ist auch, glaube ich, nicht gesund. Ähnlich ist es eben auch bei einer DAP versus einer KI und deswegen dieses Beispiel, ich trinke total gerne irgendwie was Leckeres und ich esse gerne was Leckeres und alles für seinen Zweck.
Susanne:
[40:27] Kannst du es mal ein bisschen so am System auch erklären, wenn ich mir jetzt vorgestellt habe, ich habe jetzt, also vielleicht dort nur ein Foto oder irgendwie mal so ein kleines Video oder so ein Showreel da reinpacken, damit die Leute sehen, über was wir eigentlich die ganze Zeit reden.
Susanne:
[40:41] Aber wenn ich mir vorstelle, ich habe da jetzt dieses Fensterchen, wo ich normalerweise die Sachen immer anklicken kann oder auch nicht anklicken kann oder die mir aufpoppen, die ich dort habe. Und ich würde jetzt sagen, ich möchte jetzt gerne essen und trinken zusammen. Ich möchte das irgendwie gemeinsam haben. Wie könnte ich mir vorstellen, dass eine KI da wirken kann, dass ich nicht das Gefühl habe, es ist an verschiedensten Stellen. Ich habe auf dem einen Bildschirm das Essen und auf dem anderen Bildschirm habe ich das Trinken.
Achim:
[41:12] Sehr schön übergeleitet, also wie du schon gesagt hast, Essen und Trinken zusammen ist ja das, was eigentlich besonders dann eben schön ist und, bietet es sich an, tatsächlich jetzt KI zumindest in bestimmten Formen zu integrieren.
Achim:
[41:29] Soll heißen, ich habe eben, wie du schon gesagt hast, was Schwieriges für jeden Mitarbeiter, was aus was soll ich sagen, das wäre der Marketing-Horror aus meiner Sicht intern, wenn ich Leuten irgendwie 47 verschiedene Stellen, wo sie Informationen finden oder wo ihnen geholfen wird. In der Regel, ganz plump gesprochen, und hat fast jedes größere Unternehmen, die haben ein zentrales Helpdesk. Auch wenn da in der Regel nicht irgendwie für alle Probleme immer gleich die Person am Telefon ist und alles beantworten kann, gibt es unterschiedliche Helpdesk-Teams, die dann irgendjemand, der so First Level macht, der so ein Stück weit qualifiziert, ist das jetzt ein Thema, was eher in den einen Bereich oder in den anderen geht und das dann an die entsprechenden Mitarbeiter weiterleitet, damit man das richtig kriegt. Wichtig ist aber, ich brauche eigentlich so eine zentrale Anlaufstelle. Dass ich den Leuten irgendwie sage, wir haben 47 Helpdesk Teams, was es tatsächlich ganz oft bei großen Unternehmen gibt, für jede Anwendung. Es gibt ein SAP Basis-Team, es gibt irgendwie klassische IT, die den Outlook nicht tut oder wenn der Rechner irgendwie, wenn zickt irgendwie was in Ordnung ist. Das sind unterschiedliche Teams. Trotzdem habe ich in der Regel ein zentrales Eingangstor, um Hilfe zu bekommen oder um ein Ticket anlegen zu können. Und das ist entscheidend wichtig, damit man das kommunizieren kann. Man ruft dann irgendwie, das ist ganz blöd gesprochen, deswegen gibt es auch die 110.
Susanne:
[42:59] Ja, klar.
Achim:
[43:00] Weil ich nicht wissen muss, wen muss ich anrufen und wo bin ich jetzt gerade, sonst kann man sich sowas nicht merken.
Susanne:
[43:07] Ja.
Achim:
[43:07] Und das ist auch für das Thema DAP, dass ich eben tatsächlich, oder es ist ein Vorteil, den man nutzen und ausspielen kann, dass ich eben darüber zentral steuern kann, geh auf die DAP, was auch immer in unserem Fall ist, dass diese kleine Orange klickt da drauf und egal, was das Thema ist, du wirst im Prinzip, wie soll ich sagen, geroutet, geholfen. Vor 100 Jahren hat das Verona Feldbusch, glaube ich, immer so.
Achim:
[43:36] Da hat mir die geholfen.
Achim:
[43:39] Das ist aber was, das kann man kommunizieren. Das muss ein Mitarbeiter ja lernen. Also die sollen ja idealerweise nicht immer irgendwie den, die sitzen natürlich mittlerweile eh nicht mehr im Büro nebeneinander, aber sonst hat man üblicherweise den Kollegen nebenan gefragt.
Susanne:
[43:56] Ja, oder Freund Google.
Achim:
[43:58] Oder Freund Google oder was auch immer. Das mag helfen, mag richtig sein, mag aber auch nicht richtig sein. Wenn ich als Unternehmen so eine zentrale Stelle habe, kann ich das ganz einfach kommunizieren. Dann ist eben nicht mehr so, wo war das nochmal? Jede Anwendung hat Hilfe, jedes Unternehmen hat beliebig viele Stellen im Unternehmen, wo Informationen liegen, die wichtig, relevant sind.
Achim:
[44:23] Und das im richtigen Moment, sich daran zu erinnern, ist schwierig. Dafür dient eine DAP als quasi Single Point of Access. Ich klicke da drauf. Ich finde Informationen entweder tatsächlich zu meiner konkreten Anwendung mit diesem, was du vorhin meintest, mit diesem hier klicken, da klicken. Ich finde meine Guidelines in Bezug auf Compliance, auf irgendwelche internen Richtlinien wie Reiserichtlinien, wie Einkaufsrichtlinien und dergleichen. Und ich finde eben auch für diese ganzen Themen, wo es dann gegebenenfalls tatsächlich das Unternehmen nicht sagt, da gibt es jetzt klare Anweisungen, sondern wo ich ein Stück weit so eine KI auch als Sparring, als Ideengeber nutzen kann, als Helfer bei Formulierungen. Das sind ja keine, also ChatGPT ist großartig, wenn man ein Stück weit nur sich schwer tut, mit einer Mail zu verfassen oder man sich dazu tendiert, gerne so Schachtelsätze. Passiert mir dann gerne mal, dass das Ding irgendwie über viele Zeilen geht.
Achim:
[45:32] Da ein ChatGPT zu nutzen, ist extrem hilfreich. Besonders dann, wenn das jetzt noch in andere Sprachen geht. Das ist perfekt, das macht das Ding sehr gut. Da gibt es auch unternehmensmäßig jetzt kein, also wie ich meine Mail an dich zum Beispiel formuliere, da gibt es jetzt keine klassische Guideline des Unternehmens oder kein eindeutig richtig oder falsch. Ich kann mich halt bemühen, sie verständlich zu schreiben oder halt auch einfach so rauszuhauen, wie es gerade war.
Susanne:
[46:03] Und sprachliche Guidelines kann man ja auch im Prompten gut hinterlegen.
Achim:
[46:06] Im Prompten, das ist dann auch tatsächlich jetzt nicht, wobei das Prompten ja auch so ein Thema an sich ist, bei Sprache geht das deutlich leichter, ich finde, man sieht das bei so Bildern, da kommt man ganz oft irgendwie, man denkt, man kann die Aufgabenstellung ganz einfach kurz formulieren, hey, mach mir, mal mir ein Bild mit, dann kommt irgendwas raus und du denkst, oh.
Susanne:
[46:30] Da war ich daneben, muss ich nochmal anders formulieren.
Achim:
[46:34] Das Wichtigste ist, es ist ja in der Regel ganz oft so, dass man quasi überrascht ist, wo man dann sagt, okay, das ist eigentlich nicht falsch, es ist nur nicht das, was ich erwartet habe, weil ich was ganz anderes, weil ich ganz viele Details, die ich im Kopf hatte, gar nicht formuliert habe.
Susanne:
[46:48] Genau, weil ich meine Vorstellung gar nicht richtig ausgedrückt habe, sondern vorausgesetzt habe, mein Gegenüber weiß es, aber das Gegenüber kommt ja nicht aus der gleichen Erfahrungswelt wie ich.
Achim:
[46:56] Absolut. Und da geht es nicht nur um Stil und dergleichen, sondern ich glaube, das haben hier Kollegen ja auch schon mal hier, der Johannes von uns, glaube ich, auch schon mal so als kleine Übung gemacht, dass man quasi gesagt hat, hier, das ist das Bild und versuche mal zu prompten, ein solches Bild zu bekommen. Das ist eine scheinbar sehr lustige Challenge, die man da machen kann, weil jeder dieses Bild ganz anders beschreibt und die Ergebnisse auch wahnsinnig variieren, was man dann tatsächlich bekommt als Ergebnis.
Susanne:
[47:26] Das stimmt. Mein krassestes Beispiel war die eierlegende Wollmilchsau damals. Weil Eierlegendewollmilchsau im Englischen, was ganz anderes ist. Und Co-Pilot damals dann mir ein Bild, wo definitiv keine Sau dabei war, gemalt hat.
Achim:
[47:41] Ja, also das sind natürlich so ein bisschen, das ist noch so eine sprachliche Extra-Twist da mit rein. Aber ich wollte nur sagen, dass dieses Prompten, und man sieht das nur bei dem Bild, wird das halt sehr schnell deutlich, dass da was ganz anderes rauskommen kann, als das, was man eigentlich jetzt gedacht hat, was man gepromptet hat. Und das trifft aber auch auf ganz andere Themen zu, wo man eben, wie gesagt, man kann das machen. Und man kriegt auch tolle Ergebnisse, aber es ist halt nicht unaufwendig. Ich muss das Ding die ganze Zeit weiter verfeinern gegebenenfalls, damit wirklich das rauskommt. Ich sehe ja immer an dem Ergebnis erst, was habe ich denn gegebenenfalls vergessen mitzugeben? Das heißt, ich mache das iterativ, komme ich dann weiter und ich lerne natürlich auch natürlich damit. Aber es ist eben ganz oft, und da kommen wir jetzt zu so einem Punkt, wo du sagst, bei so einer DAP will ich ja jetzt nicht irgendwie erst eine halbe, die in der Vierseite prompt schreiben, bevor ich eine Antwort bekomme. Also wie funktioniert tatsächlich jetzt die Freigabe von meinem Urlaub oder wie beantrage ich irgendwie, weiß ich was, einen neuen Rechner. Das wäre mir viel zu mühselig für so einen Prozess.
Susanne:
[48:59] Oder ich habe eine DAP, in der die Prompts drinstehen, die ich eingeben muss dafür.
Achim:
[49:05] Das ist auch eine Möglichkeit, wobei das finde ich ist dann irgendwann so ein bisschen von hinten durch die Brust für sowas Einfaches. Also wenn es tatsächlich dann geht, dass ich jetzt den Text oder ein Bild generiere, kann man tatsächlich auch eine DAP, und das machen teilweise ja auch Kunden von uns, durchaus nutzen, um tatsächlich, Teile von Prompts, die so einen gewissen Rahmen bieten. Also gerade bei Bildern kann man sich das am besten vorstellen. Und ich sage, da kann ich eben einen gewissen Stil über Prompt mit was weiß ich, Blenden, Einstellungen und dergleichen kann ich vorgeben und dann kommt ein.
Achim:
[49:39] Also unabhängig was dargestellt wird, vom Stil her was sehr ähnliches raus. Das kann man über so eine DAP durchaus, wenn man jetzt sagt, hier, ich möchte den Mitarbeitern für irgendwelche, Powerpoints oder dergleichen, möchte ich eine Möglichkeit zur Verfügung stellen, dass sie alle ähnliche im Unternehmensstil aussehende Bilder generieren können, kann man sowas mitgeben. Aber da geht es ja auch immer darum, dass irgendwie was erzeugt wird und nicht darum, dass ich eine Antwort oder eine Hilfe kriege. Wenn ich jetzt für eine Hilfe tatsächlich, wenn ich einfach nur eine Information brauche, die ich selber verarbeiten möchte, dann ist das prompten, relativ aufwendig, weil ich eben das ganze Setting mitgeben muss. Also das, was wir vorhin hatten, ich muss irgendwie mitgeben, wer ich bin, ich muss mitgeben, in was für einer Situation ich bin, in was für einer Anwendung ich bin, weil das kann eine KI nicht wissen. Das ist das, was aber zum Beispiel so eine DAP wie unsere einfach von vornherein mitbringt. Im Idealfall klicke ich drauf und ich habe eigentlich schon die Hilfe direkt angeboten.
Susanne:
[50:47] Weil ich den Kontext begeben.
Achim:
[50:48] Weil ich den ganzen Kontext habe. Bei einer KI, die für alles und jeden Fall da ist, muss ich das eben einschränken. Da muss ich längere Prompts formulieren, um vielleicht ein gutes Ergebnis zu bekommen. Also das ist nicht effizient und das kann auch nicht besser werden.
Susanne:
[51:09] Ich glaube ja, dass es mittlerweile viele Hilfestellungen gibt, was das Thema Prompten angeht. Von daher würde ich das nicht so hundertprozentig unterschreiben, dass es unbedingt wahnsinnig aufwendig sein muss. Aber um nochmal zurückzuführen, wo wir gestartet sind, ist dieses Thema, dass das, was ja aktuell geht, ist, dass man beides integriert, indem man in einem Fenster beide Sachen drin hat. Das meintest du vorhin mit dem Single Point of Access quasi.
Achim:
[51:32] Also ich habe entweder mehrere Tabs oder mehrere Knöpfe und kann dann eben entscheiden,
Achim:
[51:41] ich möchte für diesen oder jeden Fall das eine nutzen oder eben das andere.
Susanne:
[51:46] Genau, kann ich nutzen.
Achim:
[51:48] Das ist so ein Zusammenspiel, wo man das eigentlich aus meiner Sicht sehr schön sieht, wo man auch dann auch weiß, was mich erwartet. Also wo ich dann tatsächlich jetzt eben nicht mich darauf verlassen muss, dass auch jetzt blödgesprochen eine Information, wie hoch ist der Betrag XY, der noch erlaubt ist, das ist keine besonders glückliche Frage für eine KI. In einer DAP ist das ein Standardfall.
Achim:
[52:17] Das sind aber so Sachen, wenn ich das an einer zentralen Stelle habe, dann ist das sehr leicht zu vermitteln, kann man auch irgendwie den Usern durch entsprechendes Feedback auch mitgeben, dass man eben das eine, das kann ich wirklich so nehmen, ohne weiter gucken zu müssen, weil da saß jemand dran und hat gesagt, so ja, das ist so richtig, hat das freigegeben, wird dem Mitarbeiter angezeigt, kann der Mitarbeiter sich, also muss er sich darauf verlassen können. Es gibt aber auch einen klassischen Prozess, der dahinter ist. Das hat irgendjemand erfasst und freigegeben. Ist damit, jetzt blöd gesprochen, ist gesetzt. Darf ich mich als Mitarbeiter, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, darf ich mich darauf verlassen? Bei einer KI ist es immer so, ich muss das zumindest ein Stück weit als Mitarbeiter wissen, dass eine Antwort nicht eine validierte Antwort ist, sondern dass das eine Antwort ist, die gegebenenfalls von einer KI nach bestem Wissen und Gewissen der KI mir gegeben wird und ich, also muss gar nicht falsch sein, aber das Wissen, dass das eine generierte Antwort ist, ist extrem wichtig, damit ich zumindest als Mitarbeiter mein Hirn gegebenenfalls einschalte und sage, das kommt mir suspekt vor oder ja, es ist alles plausibel, passt.
Achim:
[53:37] Weil die Verantwortung bin ich aus meiner Sicht, das ist generell ein großes Problem bei KI, ist immer so diese Responsibility: Wer ist denn für irgendwelche Fehlentscheidungen verantwortlich?
Susanne:
[53:48] Ich, der es gedeutet hat.
Achim:
[53:50] Genau. Das ist aber wichtig, das als Information auch Mitarbeitern kenntlich zu machen, dass du dich jetzt auf einem Pfad befindest, wo du eben selber noch mitdenken musst und selber irgendwo, du kriegst eine Hilfe, aber letztendlich Verantwortlichkeit trägst weiter du und musst du auch entsprechend mit deinem Verstand irgendwie letzten Endes umsetzen.
Susanne:
[54:17] Genau. Ich finde das interessant, weil du hast gesagt, die KI hat etwas mit bestem Wissen und Gewissen gemacht. Nee, hat sie nicht. Sie hat es gemacht, weil sie halt so programmiert war.
Achim:
[54:26] Genau. Da ist das beste Wissen und Gewissen halt Wahrscheinlichkeit, wie du schon gesagt hast. Also absolut. Das gibt es so nicht. Die denkt nicht und die hat kein Gewissen. Und absolut.
Susanne:
[54:38] Es ist so lustig, wie wir Menschen dann halt mit Sprache etwas unterstellen, so ein bisschen. Das finde ich extrem spannend. Allein darüber könnte man wahrscheinlich eine ganze Weile sprechen.
Achim:
[54:47] Es fängt aber schon damit an, dass du das ganze Ding künstliche Intelligenz nennst. Also jetzt da nicht irgendwie komplett abdriften, aber damit fängt man ja schon an, dass man so einer Technologie tatsächlich menschliche Charaktereignschaften eigentlich schon serviert dazu oder unterstellt.
Susanne:
[55:08] Das stimmt. Und deswegen ist diese Vermenschlichung die ganze Zeit da in der Sprache. Finde ich total spannend. Aber nehmen wir es mal weiter als technisches System, was quasi eine Form der Unterstützung bringt und ein anderes System unterstützt. Gab es jetzt noch mehr Möglichkeiten, das miteinander zu verbinden? Also bleiben wir bei Essen und Trinken. Vielleicht was zwischendurch zu trinken oder was ganz Neues zu kreieren oder etwas gasförmig zu mir zu nehmen. Keine Ahnung.
Achim:
[55:30] Ja, das ist ja, sagen wir mal, diese eine Zugangsstelle, in der ich tatsächlich dann verschiedene Quellen zusammenführen kann. Eben die Inhalte, die aus einer DAP kommen, Inhalte, die irgendwie, was weiß ich, sonst wo in einem SharePoint liegen und eben auch, was weiß ich, eine KI, ob das ein ChatGPT, Co-Pilot, was auch immer sein mag. auch das, Also jetzt blöd gesprochen, einen Copilot habe ich von mir aus irgendwo oder einen ChatGPT habe ich in irgendeinem Browser oder das andere habe ich irgendwie in Word. Wenn ich jetzt eine Frage habe, ist ja fast ein bisschen schräg, wenn ich dann erstmal ein Word-Dokument aufmache, um dann meine Frage loswerden zu können. und der GPT müsste ich erstmal in den Browser irgendwo und mir irgendwo den Bot aufrufen, um dann meine Frage loswerden zu können. Da ist tatsächlich das einfach zu sagen, hier, ich klicke auf, was weiß ich, die kleine Orange und kriege dann tatsächlich schon die Möglichkeit, meine Frage adressieren zu können. Und zwar nicht in irgendeinem Tool, was ich gerade habe, sondern in dem, was mir ein Unternehmen dann wohlgemerkt zur Verfügung stellt. Das sind ja so Kleinigkeiten, die ganz oft nicht irrelevant sind. Dass du sagst, das ist vielleicht das eine Tool tatsächlich freigegeben, man hat ein geschütztes Firmenaccount.
Achim:
[56:53] Das sicherzustellen, dass die Mitarbeiter das nutzen, hilft eben auch über so eine Integration das allen zur Verfügung zu stellen und zu sagen, hier, wenn ihr da drauf geht, dann seid ihr richtig. Das ist das, was wir als Unternehmen euch in Form von KI, von Gen.AI zur Verfügung stellen. Nicht such dir selber und vielleicht bist du angemeldet oder...
Susanne:
[57:15] Vielleicht auch nicht, interessiert mich nicht.
Achim:
[57:18] Ich frage einfach Google, da kriege ich ja auch schon irgendwie so generativ irgendwie gleich die ersten Treffer angezeigt. Ich nehme das. Hilft mir als Unternehmen, das den Mitarbeitern so ein bisschen koordinierter
Achim:
[57:29] zur Verfügung zu stellen. Das ist aber immer Fokus für den Endanwender. Jetzt aus Unternehmenssicht gibt es natürlich noch einen ganz spannenden, ganz anderen Aspekt, denn da, womit KI in Unternehmen ja ganz große Probleme haben, da gibt es auch immer diese tollen Bildchen, wo du dann so diese halb verrotteten Informationen siehst und sagst jetzt, wenn ich da jetzt eine KI drauf loslasse, dann wird das nicht alles frisches, leckeres Essen aus dem verdorbenen Zeug, was da so rumlümmelt und gammelt. Jetzt kennt jeder sicherlich, wenn er ehrlich ist, so Sharepoint-Strukturen, in denen sich, es ist ein großer Flohmarkt der Informationen, wo man wirklich irgendwie, manches ist ja auch noch gut, manches aber halt auch.
Susanne:
[58:23] Man will es nicht wegschmeißen, ne? Macht man noch eine Sicherungskopie, weil ein technisches Problem gab.
Achim:
[58:28] Ja, das ist ja auch für so einen Rückblick oder für sonst irgendwie, man kann sich da noch erinnern, wo wir damals, ist das ja alles vielleicht nicht verkehrt, es ist aber nicht zwingend eine ideale Ausgangsbasis, um eine KI zu trainieren, weil da liegen ja auch unter Umständen Meeting-Protokolle, Vorab-Versionen, alte Versionen, nie fertig gewordene Versionen, irgendwelche verworfene Ideen. Wenn ich das alles, wenn ich da eine KI drauf loslasse und sage, das ist mein Unternehmenswissen, dann stimmt das so nicht wirklich.
Susanne:
[59:04] Und das wird ja noch verrückter. Also in diesen ganzen wilden Vorversionen, die ich habe, habe ich vielleicht eine Perle, wo genau das Wichtige drin ist, weil ich vielleicht die graue Eminenz bin oder sonst was. Wo ich weiß, diese Perle ist da in diesen alten Sachen. Ich weiß auch, wo sie liegt. Aber woher soll die KI das wissen?
Achim:
[59:22] Wie gesagt, das ist eine, blöd gesprochen, ist das eine Rumpelkammer, eine Ablage für alles Mögliche. Das ist erstmal nicht verkehrt. Es ist aber nicht, zumindest bei Unternehmen, bei allem was ich kenne, ich meine, das kennen wir auch, wenn wir untereinander irgendwo Dateien tauschen, liegt das, landet das ist ja auch alles immer da, wird theoretisch Grundlage, mit dem eine KI gefüttert wird. Das ist aus meiner Sicht halt wirklich sehr schwierig. Aist es eine unfassbare Menge an Daten, die da zur Verfügung gestellt wird, mit der man mit KI dann irgendwo das Unternehmenswissen teilen will, wenn das Ding jetzt auch noch meine ganzen Mails, Chatnachrichten und weiß ich was alles auch noch liest, in denen auch teilweise vielleicht mal völlig absurde Ideen formuliert sind. Und nichts davon wurde quasi geschrieben, gespeichert vor dem Hintergrund, um damit eine KI zu trainieren. Jetzt kommt der Bogen. Bei uns in der DAP legt man keine Informationen ab, die nicht dazu gedacht sind, sie anderen zur Verfügung zu stellen.
Susanne:
[1:00:31] Weil sie ja explizit dafür da sind.
Achim:
[1:00:33] Das ist der ureigenste Sinn einer DAP, Informationen zu speichern, die man anderen zur Verfügung stellt, um ihnen tatsächlich zu helfen, um Informationen zu transportieren. Das heißt, alle Informationen, die bei uns, inklusive dem, was ich vorhin schon angesprochen hatte, da ist dann nicht nur bei uns, sondern da ist dann normalerweise ein klassischer Freigabeprozess hinterlegt.
Achim:
[1:00:59] Sodass eben Informationen, die veraltet sind, Informationen, die nicht mehr gültig sind, die sich geändert haben, die werden quasi rausgenommen und da bietet sich eine Möglichkeit an diese Information, die aktuell und freigegeben ist, die angereichert ist mit Metainformationen in Form von, für wen ist das gedacht, also was für eine Rolle, was für eine Funktion an Mitarbeitern, was für einen Kontext ist das gedacht, für welches Subunternehmen, Da ist eine Menge an Metainformationen, die da automatisch mit verarbeitet wurde. Und das als Grundlage zu nehmen, um damit eine KI, eine unternehmensspezifische KI zu trainieren oder das als Wissensgrundlage dafür zu nehmen, das eignet sich dann als zweite Variante für eine Integration, wo man sagen kann.
Achim:
[1:01:54] Wir haben dafür eine entsprechende API, die es ermöglicht, dass man eben eine KI aktiv mit dem Wissen oder den Informationen, die bei uns in der tts Performance Suite gespeichert sind, bereitzustellen. Also jetzt wohlgemerkt, nicht nur irgendwie so die Muster selber suchen, sondern da kann man wirklich dann über so eine Integration auch wirklich gucken, dass das Ding inkrementell, also sprich bei jeder Veränderung von Informationen, kann man eine KI darüber informieren. Hier liegt übrigens eine neue Guideline, es liegt hier eine neue Schrittanleitung, was auch immer, und kann damit quasi aktiv so eine Unternehmens-KI auch mit Informationen versorgen. Das heißt, das ist jetzt nicht mehr der Endanwender als Ziel, sondern das Unternehmen, mit dem ich habe hier meine Unternehmens-KI, ich versuche die aufzubauen und lasse sie eben nicht auf irgendeinem.
Achim:
[1:02:53] Das heißt bei uns diese Komponente im Produkt auch Curator, also das ist dieses Kuratieren, wo jemand tatsächlich Informationen nimmt, sie strukturiert, mit Metainformationen anreichert, um sie dem Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Das klingt jetzt so wahnsinnig aufwendig. Das ist jetzt nicht so, also einiges davon ist auch passiert automatisch. Also wenn ich eine Schrittanleitung aufzeichne, dann wird so ein Kontext automatisch mitrekordet. Trotzdem ist das Metainformation an einer Anleitung, wenn ich die jetzt einfach in einem Word-Dokument oder in einem PowerPoint packe, dann habe ich diese Information nicht automatisch dabei, worum es geht. Vielleicht steht im Titel ein bisschen was, aber das muss nicht zwingend. Insofern ist das jetzt nicht kuratierend, soll jetzt nicht abschrecken. Das ist kein Hexenwerk, aber das, was man da tut, um das Mitarbeitern verständlich und zielgerecht aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, das ist perfekte
Achim:
[1:03:53] Information, um damit auch eine KI zu füttern.
Susanne:
[1:03:58] Okay, das heißt, ich habe diese beiden Sichtweisen. Ich finde jede für sich schon allein total spannend, was ich mich jetzt gefragt habe. All diese Sachen, die du erzählt hast, insbesondere die letzten beiden. Gerade vorhin bei den Agenten waren wir ja so im Zukunftsblick, dann sind wir zurück auf die Gegenwart gekommen. Aber das, was du gerade beides aufgemacht hast, diese Wege, geht das schon oder ist das auch so Zukunftsmusik?
Achim:
[1:04:21] Also sagen wir mal so, das Ding ist, also die Integration von, sagen wir mal, so einer KI in den Endanwender-System, in die Endanwender-Perspektive von so einer DAP, bei uns immer diese kleine Orange, das ist irgendwie, das ist.
Achim:
[1:04:42] Wahrscheinlich würden mir jetzt einige Kollegen an den Hals springen, aber das ist quasi trivial. (Ich springe nicht.) Ich gebe dem Ding einfach, ich gebe so einer KI einfach ein Zuhause bei uns in unserer Orange und das ist kein Hexenwerk. Natürlich muss man irgendwie mit Authentifizierung und Co, aber das ist... Das ist wirklich eine kleine Technik. Das ist kein 20-Tage-Projekt. Das ist eine blödgesprochen, eine kleine Fingerübung, das da reinzukriegen. Das ist überhaupt kein Thema, haben wir auch mit verschiedenen Kunden schon gemacht. Das andere ist ein bisschen, da wird es ein Stück weit tricky. Wir haben zwar die Möglichkeit tatsächlich, diese API, die ich angesprochen habe, inklusive so einem Messaging, die dann irgendwo informiert, dass was Neues vorhanden ist und das wirklich quasi auch zu der KI pusht. Also dass die der KI informiert, dass da was Neues ist. Das ist von unserer Seite so erstmal da. Jetzt kommt dann immer so der kleine Haken. Eine KI kann halt nicht mit jedweder Form von Informationen gleichermaßen gut und out of the box was anfangen.
Susanne:
[1:05:55] Okay.
Achim:
[1:05:56] Also jetzt einfach so blöd gesprochen, Da kann ja theoretisch die Information in einem Video verpackt sein.
Susanne:
[1:06:03] Ja.
Achim:
[1:06:04] Jetzt ist auch das kein Knackpunkt. Auch ein Video kann eine KI verarbeiten. Die muss aber wissen, wie sie das verarbeiten soll. Bei so einer Integration ist dann immer noch die Frage, wer verarbeitet das? Wer macht zum Beispiel ein Transkript von der Audiospur von so einem Video? Wer verarbeitet die Bilder, die darüber zu sehen sind? Und wie wird das aufbereitet und einer KI zur Verfügung gestellt? Da ist dann einfach nur die Frage, welcher Service und an welcher Stelle macht man das? Ich will jetzt mich da nicht quasi rausreden oder sowas, aber das ist genauso, wie eine KI gerne sagt, wenn das alles aufbereitet kommt, nehme ich das. So sagen wir potenziell, ja gut, wir stellen dir alles zur Verfügung. Und jetzt nur noch die Frage, wer macht die kleine Magic in der Mitte? Weil, egal ob das jetzt ein Video ist, das muss natürlich anders behandelt oder anders aufbereitet werden, wenn da jetzt ein PDF kommt oder da kommt ein PowerPoint, eine ARIS-Flowchart oder ein Link zu einem Miro-Board. Auch da kann man, egal was das ist, kann man Informationen rausziehen, aber das muss funktionieren. Die Aufbereitung muss dem Format spezifisch abgeben werden.
Achim:
[1:07:25] Ich habe jetzt noch keine KI gesehen. Alles, was Text ist, dann gerne auch irgendwie, egal ob Word oder RTF oder PDF oder was auch immer, so klassisch Fließtext, das können die so mal mehr oder weniger out of the box. Alles, was darüber hinausgeht, da sind die halt von vornherein schon mit für gebaut worden. Alles, was darüber hinausgeht, also wenn es, wie gesagt, um Video, Audio, irgendwelche Flussdiagramme, PowerPoints geht, dann fängt das ganz schnell an, dass das dann alle ein bisschen in die Röhre gucken, weil da müsste erst was gemacht werden. Die KI, also ich habe es noch nicht gesehen, dass irgendeine KI sagt, es ist mir egal, was für ein Format schmeißt her, ich verarbeite das schon.
Susanne:
[1:08:08] Wäre doch ein spannendes Forschungsfeld. Genau.
Achim:
[1:08:12] Also auf jeden Fall, es gibt, glaube ich, würde ich sagen, auf beiden Seiten Schnittstellen und die Aufbereitung in der Mitte, da gibt es haufenweise Services, die existieren alle einzeln auch. Das heißt, deswegen will ich das jetzt nicht kleinreden. Also auch das ist Stand heute sicherlich möglich. Es ist ein bisschen aufwendiger, weil man eben noch nicht jetzt einfach den KI-Stecker in den DAP-Stecker steckt und dann funktioniert alles automatisch, sondern zwischendrin muss man noch so ein paar Adapter für die verschiedenen Formate mit dazu stöpseln.
Susanne:
[1:08:47] Aber das finde ich schon gut, wenn man das auch so offen sagt. Ich mag das immer nicht, wenn die Leute sagen, mit KI, da kommt jetzt die Lösung und alles ist einfacher und so. Das ist etwas, ich glaube, über dieses Schema sind wir schon hinaus, wenn wir die Vorteile von beiden Systemen nutzen wollen. In die eine Richtung haben wir gelernt, es ist einfacher, in die andere ist es ein bisschen mit mehr Fragen verbunden, die vielleicht einfach geklärt werden müssen. Spannend. Ich finde das immer so spannend, mich mit dir zu unterhalten, Achim, weil ich lerne tatsächlich dann immer so viel und verstehe immer noch
Susanne:
[1:09:19] ein bisschen mehr und du hast so eine schöne Art, mir die Sachen zu beschreiben. Nichtsdestotrotz haben wir jetzt schon eine ganze Weile miteinander gesprochen, deswegen würde ich mal zu so einem Schlusswort hinleiten wollen und würde dich vielleicht fragen, wenn du so in die Zukunft guckst, aus deiner Position heraus, wo denkst du, wird denn deine Reise mit KI hinführen?
Achim:
[1:09:43] Also wo sie hinführen wird...
Susanne:
[1:09:45] Oder hingehen.
Achim:
[1:09:48] Ich weiß schon, was du meinst. Ich will nur irgendwie so, also diese Vorhersage mag ich nicht so richtig. Tue ich mich schwer. Das ist so ein bisschen glaskugelmäßig. Also was ich mir schon wünschen oder auch hoffen würde dabei, ist tatsächlich, dass man, dass man mal diese ganze KI nicht nur mir, sondern eigentlich allen ermöglicht, dass man sich so ein bisschen wieder auf das stärker konzentrieren kann, mehr Zeit damit verbringen kann, was man sich selber als Job mal ausgesucht hat. Eben weg von zu viel Verwaltung.
Achim:
[1:10:32] Mein Lieblingsbeispiel sind immer so diese Ärzte. Ich bin nicht Arzt, aber so vom Prinzip her, bei mir ist es immer schwierig. Im Arzt hat jeder immer eine Vorstellung, was der eigentlich so tut. Wenn ich erzähle, was mein Job ist, dann gucken alle immer nur bedröppelt, weil sie nicht verstehen, was ich mache, aber deswegen lieber an so einem Beispiel von so einem Arzt. Der möchte eigentlich oder das ursprüngliche, das eigentliche Tätigkeit eines Arztes ist ja die Arbeit mit Patienten. Jetzt ist es aber so, in jedem Krankenhaus, in jeder Praxis steigt der Verwaltungsaufwand immer weiter, immer weiter ein. Das heißt, man hat eh schon wenig Ärzte und kriegt also bei einem Orthopäden einen Termin zu kriegen. Ich würde lieber Lotto spielen, glaube ich. Und das quasi zu ermöglichen, dass solche Leute vielleicht sich wieder etwas mehr, das macht denen ja auch viel mehr Spaß, da kannst du ja mal einen Arzt fragen, ich habe eine Ärztin zu Hause.
Achim:
[1:11:27] Die hat so gar keine Lust auf diese ganzen Abrechnungen und weiß ich was alles, muss halt irgendwie gemacht werden, aber Spaß machen tut das denen nicht. Und da tatsächlich an solchen Stellen zu sagen, gut, ich biete denen perspektivisch die Möglichkeit, dass sie sich wieder mehr um ihre Patienten kümmern können, dass ich mich vielleicht mehr um meine eigene Tätigkeit kümmern kann und nicht so sehr viel mich mit irgendwelchen Zettelchen, die ich irgendwo auf Papiere kleben muss und irgendwo einreichen muss als Verwaltungsaufwand, das wäre sowas. Wo ich mir hoffen würde, dass das in nicht so sehr ferner Zukunft vielleicht mal eintritt und wo ich auch denke, dass das schön und konstruktive Kombination ist und wie gesagt, die Menschheit auch so ein Stück weiter bringt, ohne jetzt irgendwie gleich komplett dystopisch zu sein und zu sagen, gut, man braucht mich demnächst gar nicht mehr, weil das macht alles KI.
Susanne:
[1:12:27] Die Menschheit hat sich ja immer ein bisschen weiterentwickelt. Ich finde das aber ein sehr schönes Bild, was du tatsächlich gerade gezeichnet hast Und mit diesem schönen Bild würde ich dann jetzt auch wirklich zum Ende kommen. Auch wenn ich mich total freue, bald mal wieder mit dir zu sprechen. Wir finden bestimmt ein Thema.
Achim:
[1:12:42] Sehr gerne.
Susanne:
[1:12:43] Und damit sage ich erstmal, ja, vielen, vielen Dank, dass du dabei warst. Vielen Dank auch allen, die zugehört haben. Schreibt uns gerne, was ihr dazu denkt, auf einem Medium eurer Wahl. Kontaktiert uns und damit auf Wiederhören. Bis zum nächsten Mal.
Achim:
[1:12:59] Tschüss.
Susanne:
[1:13:01] Übrigens, habt ihr uns schon abonniert? Das geht überall dort, wo ihr eure Podcasts am liebsten hört. Wir freuen uns auf euer Feedback und vor allem auf den Austausch mit euch. Wie ihr uns erreicht? Ihr könnt uns auf Podigee schreiben oder ihr folgt dem Lernlust-Podcast auf Mastodon. Es gibt uns auch als echte Person auf Mastodon oder LinkedIn. Sagt uns also, was euch gut an unseren Podcasts gefällt und wo wir noch besser werden können. Bis dahin freue ich mich auf euch bei der nächsten Folge des Lernlust-Podcasts.