Digital Dexterity: Mit innerem Antrieb zum digitalen Wandel

Damit sich Unternehmen schneller an neue Herausforderungen anpassen können, brauchen sie etwas, das den meisten von ihnen fehlt: Digital Dexterity. Wir erklären, worum es dabei geht und warum diese Fähigkeit immer wichtiger wird.
22. Juni 2023
3 min

Alle wollen die digitale Transformation – aber nur wenige können sie auch. Ein paar Zahlen genügen, um zu zeigen, wo das vielleicht größte Dilemma für Unternehmen heute liegt: Mehreren Analysten zufolge sollen die Investitionen in neue Technologien bis 2025 auf jährlich rund 1.000 Milliarden US-Dollar anwachsen. Gleichzeitig deckt der 2022 veröffentlichte Global Digital Skills Index von Salesforce auf, dass rund 75 Prozent von 23.000 befragten Mitarbeitenden in 19 Ländern nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um sich die erforderlichen digitalen Fähigkeiten anzueignen. Selbst unter den Digital Natives der Generation Z fühlt sich nur ein Drittel der Befragten „sehr gut“ für eine digitale Tätigkeit gerüstet. 

Up- oder Um-Skilling reichen nicht 

Bereits 2019 rückten deshalb die Themen Weiterbildung und Umschulung auf der Agenda der Führungskräfte um sechs Plätze von der neunten auf die dritte Stelle nach vorne. Die Frage ist nur, ob der Fokus auf das Up- und Um-Skilling der Mitarbeitenden tatsächlich den erhofften Durchbruch bringt. Viel wahrscheinlicher ist nämlich, dass die Organisationen es sich dabei zu einfach machen, anstatt in größeren Zusammenhängen zu denken. Dabei hilft ein Konzept, das auch im deutschsprachigen Raum zunehmend Beachtung findet: Digital Dexterity. 

Was ist Digital Dexterity? 

Mit dem Begriff „Digital Dexterity“, also digitales Geschick und Gewandtheit, bezeichnet man die Fähigkeit sowie den Ehrgeiz sowohl von Individuen als auch von Organisationen, sich mithilfe von digitalen Technologien schnell an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Das gelingt, weil digital „geschickte“ Unternehmen über ein ausgeprägtes Datenverständnis verfügen und Technologien als Werkzeug zur kreativen Lösung von Problemen verwenden. Darüber hinaus zeichnen sich diese Unternehmen durch ein flexibles Rollenverständnis aus, durch kollaborative Arbeitsweisen sowie durch die Bereitschaft, ständig dazuzulernen und Risiken einzugehen.  

Digital Dexterity wird immer wichtiger 

Gerade in unsicheren Zeiten gehen immer öfter diejenigen Unternehmen als Gewinner vom Platz, die Trends schneller erkennen als der Wettbewerb und flexibel auf unerwartete Ereignisse reagieren. Dabei leistet Digital Dexterity einen erheblichen Beitrag, weil sie die jeweilige Organisation in die Lage versetzt, die nötigen Digitaltechnologien wesentlich schneller und effizienter einzusetzen als die Konkurrenz. So zeigt eine Analyse von Gartner, dass die Wahrscheinlichkeit, Digitalisierungsprojekte rasch und gewinnbringend abzuschließen, mit digital versierten Mitarbeitenden 3,3-mal höher ist als mit einer diesbezüglich nur mäßig sattelfesten Belegschaft. 

Dass die Mitarbeitende eine zentrale Rolle spielen, liegt auf der Hand. Schließlich sind sie es, die die neuen Technologien souverän nutzen und agile Arbeitsweisen umsetzen sollen. Glücklicherweise lassen sich viele der technischen Fertigkeiten durch passende Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen vermitteln. Aber auch wenn solche Maßnahmen einen merklichen Anstieg der individuellen digitalen Kompetenzen bzw. Skills bewirken, mehr als ein erster Schritt auf dem Weg zum digital geschickten Unternehmen sind sie kaum. 

Digital Dexterity erfordert technikaffines Umfeld

Tatsächlich geht es bei Digital Dexterity nämlich weniger um technische Fertigkeiten. Im Vordergrund steht vielmehr der Aufbau einer technikaffinen Umgebung, in der Agilität von innen heraus entsteht, weil sich die Mitarbeitenden aus eigenem Antrieb auf neue Technologien einlassen und ihre Arbeitsweise anpassen.  

Dazu gehört einerseits das richtige Mindset, das die Menschen anspornt, digitale Technologien für bessere Kundenerlebnisse und Geschäftsergebnisse zu nutzen (Digital Adoption). Zugleich braucht es eine Unternehmenskultur, die Kreativität und Eigeninitiative belohnt. Erst dann entsteht eine digital „geschickte“ Organisation, in der digital versierte Individuen ihr Potenzial voll entfalten können. 

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